Zyanid-Rentner droht mit vergifteten Gummibärchen

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Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 74-Jährigen, der den Süßwarenhersteller Haribo und die Einzelhandelskette Kaufland mit vergifteten Gummibärchen erpresst haben soll. Was sich anhört, wie die neusten TKKG-Folge, ist tatsächlich so passiert:

Ein Rentner aus Dortmund soll die Unternehmen Haribo und Kaufland erpresst haben. Er soll im Dezember 2016 gedroht haben, Süßwaren mit Zyanid zu vergiften, wenn die beiden Unternehmen ihm nicht eine Million Euro zahlten. Dazu hatte der 74-Jährige auf jeweils zwei Produkte der Unternehmen den Warnhinweis “Vorsicht Gift” angebracht und gut sichtbar in den Läden platziert.

Wie die Polizei ihm auf die Schliche kam, ist noch kurioser. Der Renter hatte versucht, im Darknet Zyanid, besser bekannt als „Blausäure“, zu bestellen. Der Stoff ist hoch toxisch und in Deutschland deswegen nicht frei erhältlich. Obwohl der Mann das bestellte Gift wie vereinbart bezahlte, erhielt er die Ware jedoch nicht. Daraufhin schickte er dem Verkäufer ein Einschreiben und forderte ihn auf zu liefern. Auf diesem Weg gelangte auch die Polizei an seine Adresse und nahm den 74-Jährigen an Heiligabend fest. “Ob und wann wir Anklage erheben, ist noch unklar”, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Von Gummibärchen ging keine Gefahr aus!

Für die Verbraucher bestand laut dem Pressesprecher von Haribo nie eine Gefahr. Das Unternehmen habe zu jeder Zeit mit den Ermittlungsbehörden kooperiert. Das bestätigte auch der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft.

„74 Jahre lang hat er unbescholten gelebt. Er ist der Typ lieber Großvater vom Gartenzaun, dem Sie sofort ihre Kinder anvertrauen würden.“, sagt Rechtsanwalt Thomas Ohm gegenüber der BILD. Sein Mandant habe alle Vorwürfe eingeräumt. Sein Motiv für die Erpressung sei seine schlechte finanzielle Situation: „Mein Mandant hat zeitweise freiberuflich gearbeitet, nicht viel für die Altersvorsorge gemacht. Er bekommt nur eine kleine Rente von rund 190 Euro im Monat, obwohl er lebenslang wie ein Specht geschuftet hat. Als er die Zuzahlung für ein Medikament in der Apotheke nicht mehr leisten konnte, sagte er sich: Er müsse was tun.“ Inzwischen ist der Mann nach einer Haftbeschwerde vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden.


Fundstelle: http://www.spiegel.de/
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