Krimiautor unter Mordverdacht festgenommen

Fiktion oder Wirklichkeit? Der erfolgreiche chinesische Autor Liu Yongbiao wurde festgenommen. Der Vorwurf: Er soll vor über 20 Jahren vier Personen ermordet haben. Das kuriose daran: Der Autor wollte demnächst ein Buch mit dem Titel „Die schöne Autorin, die tötete“ veröffentlichen. Der Stoff war wohl biografischer als gedacht.

Die Polizei in Huzhou in der Ostprovinz Zhejiang bestätigte, dass Liu Yongbiao 22 Jahre nach einem vierfachen Mord unter Tatverdacht festgenommen wurde. Der 53-Jährige soll die Tat sofort gestanden haben. Den Polizisten teilte er mit: „Ich habe die ganze Zeit auf euch gewartet“.

Die Morde habe er mit einem heute 64 Jahre alten Freund begangen, der inzwischen ebenfalls festgenommen wurde. Auf die Spur der beiden Täter kam die Polizei nur durch neuartige Methoden zur Analyse von Erbgut und Fingerabdrücken. Die beiden Freunde sollen 1995 aus Geldmangel einen Hotelgast ausgeraubt und getötet haben. Dabei beobachtete sie ein anderer Gast, den die beiden Freunde deswegen ebenfalls töteten. Um das Verbrechen zu vertuschen, hätten sie anschließen auch den Inhaber des Gästehauses und dessen 13-jährigen Enkel erschlagen.

Buch war biographisch inspiriert

Liu Yongbiao hatte bereits 2010 angekündigt, einen Kriminalroman mit dem Titel „Die schöne Autorin, die tötete“ schreiben zu wollen. Damals gab der Autor zum Inhalt an: „Ich will einen Roman über eine hübsche Schriftstellerin schreiben, die viele Menschen getötet hat, aber deren Fälle ungelöst sind.“ Wie jetzt herauskam, wurde der erfolgreiche Autor wohl von seinen eigenen Taten inspiriert.

Liu Yongbiao hat mehrere Bücher veröffentlicht und ist in China vor allem für die Adaption eines seiner Liebesromane als 50-teilige Fernsehserie bekannt. Der Fahndungserfolg ist wohl vor allem der akribischen Polizeiarbeit zu verdanken. Die Polizei legte den Fall nie zu den Akten. Die Beamten überprüften in der Sache über 60.000 Fingerabdrücke. Ob der Roman „Die schöne Autorin, die tötete“ trotz der Festnahme des Autors noch erscheinen wird, ist nicht bekannt.


Fundstelle: https://www.welt.de/

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