Polizist verweigert Schüsse auf Dunkelhäutigen und wird entlassen

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Ein weißer Polizist aus dem US-Bundesstaat West Virginia weigerte sich, auf einen schwarzen Tatverdächtigen zu schießen – und wurde deswegen entlassen. Jetzt soll er eine Entschädigung in Höhe von 175.000 Dollar bekommen.

Bereits im Mai 2016 wurde der Polizist Stephen Mader wegen häuslicher Gewalt zu einem Gebäude in Weirton (West Virginia) gerufen. Vor Ort traf er auf einen “sichtlich verstörten” Mann, der sich verdächtig benahm. Unter anderem soll der Schwarze seine Hände hinter dem Rücken versteckt haben. Der Polizist forderte den 23-Jährigen auf, die Hände nach vorn zu nehmen. Der Mann zog daraufhin eine Waffe und weigerte sich, diese fallen zu lassen.

“Anstatt zu schießen, hat sich Stephen Mader an sein militärisches Training erinnert und versucht, die Situation zu deeskalieren”, berichtete ein Sprecher der Nichtregierungsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU). Noch während des Vorfalls näherten sich zwei weitere Polizisten dem Haus. Einer von ihnen erschoss den Tatverdächtigen mit vier Schüssen. Die Waffe des 23-Jährigen erwies sich als nicht geladen. Die Polizeibehörde hat Stephen Mader wenige Wochen nach dem Geschehen entlassen. Der ehemalige Soldat erfülle die Anforderungen, die an den Polizeidienst gestellt werden nicht. Er habe offensichtlich Schwierigkeiten, in kritischen Situationen angemessen zu handeln. Die Vorgesetzten waren ihm außerdem vor, er habe eine Blockade gehabt und sei in Schockstarre gefallen.

Kollegen beschimpfen ihn als Feigling

Der Polizist meint, er hätte dem verdächtigen Mann in die Augen geschaut und ihm versichert, dass er nicht schießen werde. Von Kollegen habe er sich deswegen als Feigling beschimpfen lassen müssen. Vor Gericht erstritt der ehemalige Polizist nun einen Vergleich. Er bekommt 175.000 Dollar Entschädigung von der Stadt Weirton. Die Stadt stimmte dem Vergleich zu, um einen Prozess wegen unrechtmäßiger Entlassung zu vermeiden.

“Ich bin froh, dieses Kapitel meines Lebens abschließen zu können”, ließ Stephen Mader nach dem Vergleich verlauten. “Ich hoffe, dass niemand so etwas durchleben muss – weder auf Polizei- noch auf Betroffenenseite.” Der Polizist, der den Schwarzen tötete, wurde nicht belangt. In Amerika ist es üblich, erst zu schießen und dann Fragen zu stellen. Alleine im Jahr 2017 wurden 987 Menschen bei Polizeieinsätzen erschossen. 68 Personen waren nachweislich unbewaffnet. 22 Prozent der Getöteten waren männliche Afroamerikaner, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der USA nur sechs Prozent ausmacht.


Fundstelle: http://www.spiegel.de/

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