Identitätsdiebstahl: Vergifteter Käsekuchen für Doppelgängerin

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In New York muss sich eine Frau wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Sie soll ihrer Doppelgängerin vergifteten Käsekuchen vorgesetzt haben, um deren Pass zu stehlen. Das ging gründlich daneben.

Die 42-Jährige Viktoria N. wurde unter anderem wegen versuchten Mordes, Einbruchdiebstahls und Körperverletzung angeklagt. Der New Yorker Bezirksstaatsanwalt Richard Brown spricht von einem “bizarren Verbrechen”. Die gebürtige Russin war schon im März 2017 festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, im August 2016 das 35 Jahre alte Opfer zu Hause im Stadtbezirk Queens besucht und dabei einen Käsekuchen mitgebracht zu haben. Am nächsten Tag hat ein Bekannter das bewusstlose Opfer in deren eigenen Bett gefunden. Die Frau sei nur mit Unterwäsche bekleidet gewesen und um sie herum seien Tabletten gelegen. Zunächst sah alles wie ein Selbstmordversuch aus.

Betäubungsmittel im Käsekuchen

Die Frau wurde in einem Krankenhaus behandelt und konnte sich an keinerlei Details erinnern. Bei der Rückkehr nach Hause fiel der 35-Jährigen den Ermittlern zufolge aber auf, dass ihr Pass und ihre Arbeitserlaubnis verschwunden waren, ebenso wie ein goldener Ring und Bargeld. Experten untersuchten den Käsekuchen und entdeckten darin den Stoff Phenazepam, ein in der Sowjetunion entwickeltes Betäubungsmittel.

“Dieses Verbrechen hätte zum Tod einer Frau führen können, deren einzige Schuld war, dass sie einige Gemeinsamkeiten mit der Angeklagten besitzt”, sagte Brown. Beide Frauen hätten dunkles Haar, den gleichen Hauttyp und sprächen Russisch.

Viktoria N. bestreitet die Tat. Sie wird außerdem verdächtigt, in ihrem Heimatland eine Frau vergiftet zu haben und danach nach New York geflüchtet zu sein. Ihre Anwältin Barbara Byrne stand für einen Kommentar nicht zur Verfügung. Bei einer Verurteilung drohen der gebürtigen Russin bis zu 25 Jahre Haft.

Update: Urteil gefallen

Inzwischen kam außerdem heraus, dass die Russin 2014 nach New York floh, weil sie in ihrem Heimatland ebenfalls wegen Mordes gesucht wurde. Sie soll Alekseenko F. getötet, die Leiche bis auf die Knochen verbrannt und den gesamten Haushalt des Opfers leergeräumt haben. Viktoria N. konnte den Ermittlern angeblich entkommen, indem sie Sex mit einem örtlichen Polizeibeamten hatte. Daraufhin wurde sie von Interpol wegen Mordes zur Festnahme ausgeschrieben.

In den USA arbeitete Viktoria N. erfolgreich als Domina. Allerdings wurde sie auf der Straße entgegen aller Wahrscheinlichkeit von der Tochter ihres Opfers erkannt. Nadezda F. fürchtete um ihr Leben und heuerte einen Privatdetektiv an, der anhand eines Selfies der Domina herausfand, welches Auto diese fuhr. Viktoria N. soll die Identität ihrer Doppelgängerin benötigt haben, um ihren Verfolgern auch ein zweites Mal zu entkommen.

Im Februar 2023 wurde Viktoria N. wegen Mordes schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll im März verkündet werden.


Fundstelle: http://www.independent.co.uk/
Fundstelle: http://www.spiegel.de/

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