Hundewelpe versehentlich geleast statt gekauft!

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Vor allem in den USA werde Haustiere nicht mehr nur verkauft, sondern Hundewelpen, Katzenbabys, Schildkröten & Co. können auch geleast werden. Herrchen und Frauchen wissen aber oft nicht, dass sie gar nicht der Eigentümer ihres Haustieres sind, sondern dieses nur auf Zeit gegen Zahlung einer monatlichen Rate geleast haben. Der große Schock folgt oft erst am Ende der Leasingzeit, wenn das Tier wieder zurückgegeben oder gegen eine horrende Summe „freigekauft“ werden muss.

Chelsea Walrath gehört zu den Kundinnen, welche arglos auf die Masche hereingefallen ist. Die 29-Jährige aus Gouverneur (New York) verliebte sich in einer Zoohandlung in einen Chihuahua-Welpen namens Remi. Erst fünf Monate später fiel ihr auf, dass sie das Tier nicht wie angenommen gekauft, sondern lediglich geleast hatte. Aus dem damals unterzeichneten Vertrag ging bei genauerem hinsehen hervor, dass der wahre Eigentümer von Remi ein Unternehmen namens „Wags Lending“ war und auch immer noch ist. Die Firma hat ihren Sitz in Nevada und ist nach eigenen Angaben auf das Leasing von Haustieren spezialisiert.

Ein Angestellter der Zoohandlung erklärte der erstaunten Chelsea Walrath, dass ihr Chihuahua einen offiziellen Listen-Preis von 1.900 Dollar hat. Der Vertrag sah für den Welpen pro Monat eine Rate von 180 Dollar vor. Bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit also über 4.000 Dollar. Nach Ablauf von zwei Jahren hat der Leasingnehmer laut Vertrag die Möglichkeit, den Hund gegen eine Zahlung von weiteren 300 Dollar zu behalten.

Welpe nach drei Monaten „freigekauft“

„Ich fühle mich belogen“, erklärte  Chelsea Walrath gegenüber der Presse. „Es kommt mir fast so vor, als habe man mich in eine Falle gelockt. Ich sah keinen Ausweg mehr. Sie haben mich ausgenutzt.“

Chelsea Walrath hat ihre Remi inzwischen gegen eine weitere einmalige Zahlung von 1.900 Dollar freigekauft. Außerdem wurde gegen die Zoohandlung ein Verfahren wegen Betrugs eingeleitet. Seitdem haben sich sechs weitere Geschädigte gemeldet und ähnliche Vorwürfe gegen den Laden erhoben. Ted Bell, der Eigentümer von The Pet Zone erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, seine Anwälte hätten im empfohlen zu den Vorwürfen zu schweigen. Er sei sich aber sicher, dass das Verfahren zu seinen Gunsten ausgehe.

Der Staat New York will nun sogar ein Gesetz auf den Weg bringen, welches das Leasing von Haustieren verbietet. Dies müsste aber auch der Gouverneur Andrew Cuomo unterzeichnen. In Kalifornien und Nevada ist Haustier-Leasing bereits illegal. Auch The Pet Zone hat diese umstrittene Praxis inzwischen gestoppt und verkauft seine Tiere nur noch regulär. Die Zukunft von Wags Lending ist ebenfalls ungewiss. Die Mutterfirma hat bereits im letzten Jahr Insolvenz angemeldet.

„Rent A Rabbit“

Auch in Deutschland gibt es die Möglichkeit, Tiere auf Zeit zu mieten oder zu leasen. Beispielsweise Hühner. Dabei sucht man sich ein Huhn auf einem Bauernhof aus und bekommt gegen einen Monats- oder Jahresbetrag dessen Eier. Mit nach Hause kann man das Tier allerdings nicht nehmen. Ein Bremer Imker liefert ganze Bienenvölker bis vor die Haustür seiner Kunden. Die Mieter bekommen am Ende den frischen Honig in Gläser abgefüllt, durchschnittlich 30 Kilogramm pro Jahr. Bei Rostock gibt es das Unternehmen Rent a Rabbit. Die 30-Jährige Inhaberin vermietet Kaninchen an Leute, denen eines ihrer Tiere verstorben ist und die nun einen neuen Begleiter für das überlebende Kaninchen suchen. Bei tiere-leasing.de können Landwirte Nutztiere per Leasing finanzieren. Die Praktik, Tiere nur zu elasen statt zu kaufen, ist also auch in Deutschland nicht ganz unbekannt.


Fundstelle: https://www.wsj.com/

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