Johnny Depp verliert Rechtsstreit gegen die “Sun”

Hollywood-Star Johnny Depp (57) hat einen Rechtsstreit gegen die britische Boulevardzeitung “Sun” verloren. Diese hatte über seinen Rosenkrieg mit Amber Heard (34) berichtet.

Depp hatte den Verlag der “Sun“, die News Group Newspapers, sowie einen leitenden Redakteur des Blatts wegen eines Artikels von 2018 verklagt, in dem behauptet wurde, er habe seine Ex-Frau Amber Heard körperlich misshandelt. Die Überschrift lautete. “Gone Potty: How can JK Rowling be ‘genuin really happy’ casting wife be beat beat Johnny Depp in the new Fantastic Beasts film?”

Der High Court in London entschied nun zu Gunsten der “Sun”. Zwar habe Depp die notwendigen Gründe für seine Verleumdungsklage vorgelegt, aber es habe sich erwiesen, dass die Berichterstattung der Sun der Wahrheit entsprochen habe. Das Gericht begründete sein Urteil auf 129 Seiten. Darin schrieben die Richter unter anderem, dass die große Mehrheit der Angriffe auf Heard zivilrechtlich erwiesen seien. Um zu dieser Erkentniss zu gelangen, hatten sie 14 Vorfälle untersucht. In insgesamt 12 Fällen soll Depp seine damalige Frau demnach körperlich misshandelt haben. Die Schauspielerin hatte vor Gericht ausgesagt, sie habe Todesangst vor Depp gehabt. Er habe sie oft angeschrien, getreten und sogar gewürgt. Depp warf Heard wiederum vor, sie sei ihrerseits gewalttätig gewesen und habe eine Flasche auf ihn geworfen und dabei einen Teil seines Fingers abgetrennt.

Johnny Depp wird Berufung einlegen

Unmittelbar nach der Entscheidung gab der Verleger der Sun eine Erklärung ab. “Die Sun hat sich seit über 20 Jahren für die Opfer von häuslicher Gewalt eingesetzt und für sie gekämpft. Opfer von häuslicher Gewalt dürfen niemals zum Schweigen gebracht werden, und wir danken dem Richter für seine sorgfältige Überlegung und danken Amber Heard für ihren Mut, vor Gericht auszusagen.”

Damit ist der Streit zwischen Depp und Heard jedoch noch lange nicht beigelegt. In den USA läuft ein weiteres Verfahren: Dort hat Depp seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar verklagt. Die US-Anwältin, die Heard in weiteren Prozessen in den USA vertritt, meint: “Für diejenigen von uns, die beim Prozess vor dem Hohen Gericht in London anwesend waren, ist das Urteil keine Überraschung. Sehr bald werden wir in den USA noch umfangreichere Beweise vorlegen. Wir setzen uns dafür ein, Gerechtigkeit für Amber Heard vor dem US-Gericht zu erlangen und das Recht von Frau Heard auf freie Meinungsäusserung zu verteidigen”.

Depps Anwältin kündigten an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen: “Diese Entscheidung ist ebenso pervers wie verwirrend. Am beunruhigendsten ist das Vertrauen des Richters auf die Aussage von Amber Heard und die entsprechende Missachtung der vielen Gegenbeweisen von Polizeibeamten, Ärzten und sogar Herads eigene ehemalige Assistentin. All dies wurde übersehen.”

Umstrittenes Casting als “Grindelwald”

Depp und Heard hatten sich bereits 2011 bei den Dreharbeiten zum Film “The Rum Diary” kennengelernt. Das Paar trennte sich 2016 nach 15 Monaten Ehe. Schon kurz nach der Trennung hatte Heard eine einstweilige Verfügung gegen ihren Ex erreicht. Ein Jahr später einigten sich die Ex-Eheleute außergerichtlich: Heard bekam sieben Millionen Dollar und zog die Vorwürfe zurück. Doch 2018 wärmte sie die Vorwürfe in einem Artikel in der Washington Post wieder auf. Der Rosenkrieg hatte unter anderem auch im Harry Potter Fandom zu Diskussionen geführt. Die Autorin J.K. Rowling verteidigte das Casting von Johnny Depp als “Grindelwald” im Film “Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind”. Viele Fans sind jedoch der Meinung, dass ein Schauspieler, gegen den Missbrauchsvorwürfe erhoben wurden, kein Teil des Harry Potter Universums sein soll.


Fundstelle: https://www.theguardian.com/

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