Berlin: Betrug mit Katzenbabys – Frau verurteilt

Vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten musste sich eine 40-Jährige wegen Betrugs in 26 Fällen verantworten, nachdem diese in betrügerischer Absicht auf einer Internetplattform immer wieder Katzenbabys zum Verkauf angeboten und dabei “Reservierungsgebühren” von bis zu 530 Euro von den Kaufinteressenten kassiert hatte. Die versprochenen Katzenbabys erhielten die Tierfreunde jedoch nie.

Die arbeitslose Konditorin habe zeitweise von dem Geld der geprellten Kunden gelebt und sich auf diese Weise eine “nette Einnahmequelle” geschaffen, so der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Die angebotenen Katzenbabys der Rasse Britisch Kurzhaar habe es womöglich nie gegeben. Vor Gericht zeigte sich die Betrügerin und vierfache Mutter jedoch geständig und einsichtig. Die Sache tue ihr heute sehr Leid. Die Verteidigerin der Frau widersprach klar dem Vorwurf des systematischen gewerbsmäßigen Betrugs. Die Angeklagte habe einfach irgendwann mehr Katzen verkauft als Sie tatsächlich im Angebot hatte. Die Sache sei schlichtweg außer Kontrolle geraten.

Katzenverkauf “außer Kontrolle geraten”?

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte die Betrügerin schließlich zu einer einjährigen Haftstrafe und setzte die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung aus. Für die Bewährungszeit von vier Jahren wird die Frau nun einem Bewährungshelfer unterstellt. Zudem hat das Gericht die Einziehung von ergaunerten Beträgen in Höhe von 5.875 Euro angeordnet.

Den tierlieben Käufern der beliebten Katzenbabys wird es kaum nützen. Diese werden sich zukünftig an seriöse Verkäufer wenden müssen oder noch besser an die zahlreichen und übervollen Tierheime, wo Katzen jederzeit auf ein neues und liebevolles Zuhause warten.

Dass wegen Tieren vor Gericht gestritten wird, kommt öfter vor als man denkt. So landete der Fall eines Vaters, der mit sieben Hunden in einer Wohnung lebt auf Grund eines Umgangsrechts-Streits vor dem Familiengericht (wir berichten). Um eine Katze ging es außerdem vor dem LG Ingolstadt, das eine bissige Katze zum prozess lud (wir berichten). Besonders kurios ist auch der Fall, in dem Kevin und Jaquelline (Namen nicht von der Redaktion erfunden) nach einer Trennung um ihre gemeinsame Hauskatze stritten bis die Polizei kommen musste (wir berichten).


Fundstelle: https://www.spiegel.de/

SourceSpiegel
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RAin Manuela Heinrich
RAin Manuela Heinrich
Seit 2019 Rechtsanwältin, tätig bei Plato Rechtsanwälte in Kirchheim u.T., schwerpunktmäßig tätig im Familienrecht und in mietrechtlichen Angelegenheiten.

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