Corona: Modegeschäft wird zum “Klopapier-Flagshipstore”

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Deutschland schlittert unaufhaltsam der dritten Corona-Welle entgegen. Besonders leidet darunter neben der Gastronomie und den Kulturschaffenden auch der Einzelhandel. Viele kleinere Händler:innen kämpften in den letzten Monaten ums Überleben in den deutschen Innenstädten und Dörfern. Ein Ehepaar aus Baden-Württemberg kam deswegen auf eine besonders kreative Idee. Sie wandelten ihr Mode-Geschäft kurzerhand in einen „Klopapier-Flagshipstore“ um.

Das Bekleidungsgeschäft Blum-Jundt besteht bereits seit 130 Jahren in Emmendingen in Südbaden. Das Inhaber-Ehepaar Annette und Marcel Jundt-Schöttle betrieb sein Ladengeschäft mit viel Herzblut. Bis Corona auch sie zur Schließung zwang. Als der Lockdown immer länger und die Verzweiflung immer größer wurde, kamen die Inhaber auf eine geniale Idee. In einer Pressemitteilung erklärten sie ihren Laden geschwind zum „Klopapier-Flagshipstore” und feierten kurz darauf ihre Wiedereröffnung. Wie ist das möglich?

Schlupfloch in der Corona-Verordnung!

Die Inhaber machten sich ein Schlupfloch in der Corona-Verordnung Baden-Württemberg zu Nutze. Denn der Verkauf von Lebensmittel- und Drogerieartikeln ist weiterhin erlaubt, während reine Modegeschäfte schließen mussten. Im ersten “Klopapier-Flagshipstore” Deutschlands können die Kund:innen deswegen nun systemrelevante Drogerieartikel und Lebensmittel in Form von Nudeln, Kaffee, Schokolade und Schnaps erwerben. Mode wird zwar auch weiterhin verkauft, allerdings im streng reduzierten Angebot, so dass der Fokus ganz auf dem neuen Sortiment liegt. „Wir kleinen Einzelhändler mit unseren klaren Hygienekonzepten sind nicht die Infektionstreiber“, begründet das Paar seine Entscheidung. In ihrer Pressemitteilung erklären sie:

„Im letzten Jahr haben wir sehr viel gelernt und lernen noch. Es scheint Sortimente und Geschäftsmodelle zu geben, die für den Kunden epidemiologisch weniger gefährlich sind als andere. Unsere empirischen Studien der letzten Monate haben uns zu der Erkenntnis geführt, dass der Verkauf von Lebensmitteln und Drogerieartikeln wohl bei der Virusausbreitung keinen Vorschub leistet, weil sonst müsste es doch wohl in solchen Vertriebsformen Regelungen bezüglich der Kundenanzahl und Besuchsfrequenz geben.“

Expertise für Bekleidung und Klopapier!

Doch was sagt die Stadt Emmendingen zu diesem Konzept? Bis jetzt wird das neue Angebot akzeptiert. Wohl auch, weil Annette und Marcel Jundt-Schöttle die Neueröffnung ihres Geschäfts nicht nur mit der Stadt abgesprochen, sondern auch ein konsequentes Hygienekonzept entwickelt haben. Auf der Website des Modegeschäfts betont das Ehepaar auch die eigene Kompetenz in Sachen Klopapier: „Klopapier ist uns wirklich eine Herzensangelegenheit. Durch unsere Wäscheabteilung konnten wir schon sehr viel Expertise in diesem Bereich sammeln und sind nun froh, weitere Lösungen für unsere Kunden an dieser Stelle anzubieten.“

Es ist schön zu sehen, dass das Betreiber-Ehepaar trotz Lockdown seinen Humor nicht verloren hat. Na dann kann ja eigentlich nichts mehr schieflaufen, oder? Zumindest bis zur nächsten Verschärfung der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg.


Fundstelle: https://www.blum-jundt.de/

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