Corona-Impfung und virtuelle Verhandlungen – mit Moot Courts in die juristische Realität

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Der ein oder andere Jurastudierende mag schon von Moot Courts gehört oder auch an solchen teilgenommen haben. Es handelt sich hierbei um Simulationen eines Gerichts- oder Schiedsverfahrens, die in Form eines juristischen Wettbewerbs ausgetragen werden. Eine bessere Möglichkeit, um so früh praktische Erfahrung zu sammeln, gibt es nicht – das kann auch das Bremer Team des Willem C. Vis Moots 2021/21 bestätigen.

Beim Vis Moot drehte sich alles um die Corona Pandemie

Der Vis Moot gehört zu den größten und bekanntesten Moot Courts und erstellte anlässlich der 28. Austragung eine ganz besondere Fallakte, die perfekt zum aktuellen Weltgeschehen passte. Zwei Unternehmen stritten um das Patentrecht für die Produktion eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. Daneben ging es auch um die prozessuale Fragestellung, ob die Verhandlung online geführt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden sollte. Das sechsköpfige Team der Universität Bremen, das zum ersten Mal nur aus weiblichen Mitgliedern bestand, nahm die Seiten beider Unternehmen ein. Innerhalb von 5 Monaten wurde je einen Schriftsatz auf Englisch verfasst und anschließend der Fall mit Teams aus aller Welt verhandelt.

Wertvolle Erfahrungen und erste Praxiseinblicke

Durch das Projekt nahmen die Teammitglieder neben verbesserten Englischkenntnissen und vertieftem fachlichen Wissen auch die Fähigkeit mit, effizient in Kleingruppen zu arbeiten und selbstbewusst überzeugende Vorträge zu halten. Zudem hatte das Team die Möglichkeit, sich mit zahlreichen anderen Teams und Mitarbeitern von Kanzleien zu vernetzen. Während der Corona Pandemie geschah das natürlich „nur“ online. Allerdings hat das eben auch die Gelegenheit eröffnet, unabhängig von der Entfernung mit Studierenden aus aller Welt in den Austausch zu treten.

Diese Chancen und Vorteile bietet jeder der zahlreichen nationalen und internationalen Moot Courts. Die Besonderheit hierbei ist, dass es bei jedem Moot Court um ein anderes Rechtsgebiet geht. Während der Vis Moot sich mit internationalem Kauf- und Schiedsrecht befasst, gibt es beispielsweise auch einen European Law Moot Court und den von ELSA e. V. angebotenen John H. Jackson Moot Court über die WTO. Auf Bundesebene ist außerdem vor allem der zivilrechtliche Hans Soldan Moot zu erwähnen. Jeder Moot Court befasst sich also mit unterschiedlichen Themen, alle bringen den Teilnehmern aber Praxiserfahrung, erste Karrierechancen und unvergessliche Erlebnisse.

MCAB e.V. organisiert Moot Courts in Bremen

An welchen Moot Courts man teilnehmen kann, wird normalerweise von den Universitäten festgesetzt. In Bremen gibt es aber die Besonderheit, dass die Organisation und Förderung größtenteils von der Moot Court Association Bremen (MCAB) e.V. übernommen wird. Sie wurde 2020 von ehemaligen Teilnehmern des Vis Moots gegründet, um Bremer Studierenden weiterhin die Chance zu geben, Jura auf eine andere Art als nur durch das Studium kennenzulernen. Auch das Bremer Team gehört seit diesem Jahr zum Verein und trägt dazu bei, dass das Angebot an Moot Courts ausgebaut wird. In diesem Sommer wird zum ersten Mal ein Team für den Soldan Moot zusammengestellt.

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