“Squid Game” – Südkoreanische Serie sorgt auch rechtlich für Furore!

Die südkoreanische Drama- und Horrorserie “Squid game” (“Tintenfischspiel”) ist seit Wochen in aller Munde. Netflix hat mit seiner im September 2021 veröffentlichten Serie nicht nur einen Riesenerfolg gelandet, sondern auch für kuriose Rechtsstreitigkeiten gesorgt.

Der Plot der Serie ist schnell erzählt: Der glücksspielsüchtige und hochverschuldete Gi-hun erhält eine mysteriöse Einladung zu einem “Spiel”, in dem es viel Geld zu gewinnen gibt. Nachdem er zugesagt hat, wird er abgeholt, betäubt und mit 455 weiteren Personen an einen geheimen Ort gebracht. Schnell zeigt sich, dass es bei dem mysteriösen “Spiel” um das pure Überleben geht. Die Teilnehmer:innen werden von bewaffneten Personen bewacht und müssen in einem Kampf um Leben oder Tod in mehreren Disziplinen, die an koreanische Kinderspiele angelehnt sind, gegeneinander antreten. Das Preisgeld für den letzten Überlebenden beträgt 45,6 Milliarden Won (ca. 33 Millionen Euro).

Doch die weltweite Popularität der Serie könnte für Netflix jetzt in doppelter Hinsicht zum Problem werden. Denn: In Südkorea wird Netflix jetzt von einem der größten Internetanbieter des Landes auf eine Millionen-Summe verklagt. Das Unternehmen SK Broadband fordert von Netflix rund 27 Milliarden Won (ca. 20 Millionen Euro). Zur Begründung führt der Internetanbieter an, dass die Serie auf Grund ihrer Beliebtheit zu viel Datenvolumen im Internet verursacht. Der von SK Broadband für Netflix verarbeitete Datenverkehr sei seit Mai 2018 um das 24-fache gestiegen. Im September 2021 – also dem Monat, in dem “Squid Game” veröffentlicht wurde – belief sich die Datenmenge auf 1,2 Billionen Datenbits pro Sekunde.

Telefonnummer in der Serie ist real!

Tatsächlich ist Netflix in Südkorea für das zweitgrößte Datenaufkommen überhaupt verantwortlich – direkt nach dem Internet-Riesen Youtube. Die beiden Unternehmen sind laut Reuters die einzigen beiden großen Web-Firmen, die für die Netzwerk-Nutzung in Südkorea keine Gebühr entrichten. Amazon, Apple und Facebook zahlen SK Broadband hingegen ein Entgelt für das Datenaufkommen, das sie verursachen.

Doch Netflix ist bei der Produktion von Squid Gamen noch ein weiterer Fehler unterlaufen. Zu Beginn erhalten alle potentiellen Teilnehmer:innen des Squid Game eine Visitenkarte mit einem mysteriösen Logo (Kreis, Dreieck und Quadrat) und einer Telefonnummer. Um am Spiel teilzunehmen, müssen die Personen in der Serie die Telefonnummer anrufen. So wie es auch der Hauptcharakter Gi-hun tut. Das Problem: Die eingeblendete Telefonnummer gibt es wirklich! Sie gehört einer Frau, die seitdem bis zu 4.000 Anrufe am Tag erhalten hat. Die südkoreanische Unternehmerin erklärte, sie könne die Nummer nicht aufgeben, weil diese wichtig für ihre Kundenkontakte sei. Auch Personen mit ähnlich lautenden Nummern erhalten Anrufe von Squid Game Fans.

Netflix erklärte dazu inzwischen, man habe in der Serie nur die letzten acht Ziffern einer Telefonnummer anzeigen wollen. Nicht wissend, dass die dazugehörige Vorwahl bei Eingabe der Nummer automatisch hinzugefügt würde. Die Szene wurde inzwischen von Netflix bearbeitet. Man ersetzte die achtstellige Nummer durch eine sechsstellige Version. Wenn man sie anruft, sagte eine automatische Antwort: „Die Nummer, die Sie gewählt haben, ist nicht verfügbar“. Außerdem soll der Streaming-Anbieter der Frau eine Entschädigung angeboten haben.

Das Kuriose: Zwischenzeitlich interessiert sich noch eine andere Person für die Telefonnummer. Der koreanische Politiker Huh Kyung-young soll versucht haben, die echte Telefonnummer zu kaufen. Dem steht aber das südkoreanische Recht entgegen.


Fundstelle: https://variety.com/
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