Lehrbücher für Jura-Erstis: Welche Bücher Jurastudierende im ersten Semester wirklich brauchen!

Jedes Jahr im Oktober und im April geht es wieder los: Viele neue Jura-Erstis werden in ihr Jurastudium starten. Gerade im Fachbereich Jura fühlen sich viele Erstsemester am Anfang überfordert. Welche Vorlesungen muss ich besuchen? Wo lerne ich meine Kommiliton:innen kennen, was ist eine Fachschaft, wie funktioniert der Bibliothekskatalog? Und: Welche Lehrbücher soll ich mir im ersten Semester kaufen? Welche Bücher Jura-Erstis wirklich brauchen, verraten wir in diesem Artikel.

Gesetzestexte, Lehrbücher, Kommentare, Fallbücher und Skripte. Die Welt der juristischen Fachliteratur ist riesengroß. Und die Auswahl der richtigen Lernmaterialien kann zu Beginn des Jurastudiums ganze schön kompliziert sein. Dabei benötigst du für den Anfang viel weniger Bücher, als dir deine Juraprofessor:innen weismachen wollen.

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Literaturempfehlungen: Die vier goldenen Regeln

  • Regel Nummer 1: Kaufe nie ungeprüft ein Buch, das dir dein:e Professor:in empfiehlt!
  • Regeln Nummer 2: Verlasse dich nicht blind auf die Literaturempfehlungen deiner Kommiliton:innen.
  • Regel Nummer 3: Das perfekte Buch gibt es nicht. Jede:r empfindet einen anderen Schreibstil als angenehm.
  • Regel Nummer 4: Die meisten Jurabücher kann man sich auch kostenlos in der Bibliothek ausleihen.

Zu empfehlen ist unabhängig von weiteren Büchern zunächst die Anschaffung folgender Gesetzestexte. Mit den preisgünstigen dtv-Ausgaben bist du auf jeden Fall erst einmal auf der sichereren Seite:

Aber genug der Vorrede. Wir haben uns in der JURios-Redaktion umgehört und dir aus unserer eigenen Erfahrung eine Liste mit den bekanntesten und den beliebtesten Lehrbüchern für das erste Semester zusammengestellt. Dabei konzentrieren wir uns auf die drei großen Rechtsgebiete: Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. Außerdem legen wir dir wärmstens Bücher zur Studienorganisation und zum Gutachtenstil ans Herz.

Lehrbücher für das Zivilrecht

Juravorlesungen für Erstis im Zivilrecht beginnen – egal an welcher Universität – mit der Vorlesung zum “BGB AT”, also dem Allgemeinen Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches. Hier haben sich einige Lehrbücher etabliert. Besonders beliebt sind im Zivilrecht die Bücher von Brox/Walker. Wenn dir das Buch zu lang ist, kann es sein, dass dir das juristische Kurzlehrbuch von Köhler besser gefällt. Wie etabliert ein Buch am Markt ist, erkennst du unter anderem daran, in der wievielten Auflage es bereits erscheint. Am besten blätterst du in der Bibliothek oder im Buchladen mal in mehrere Bücher rein und vergleichst Aufbau und Schreibstil miteinander.

Lehrbücher für das Strafrecht

Auch das Strafgesetzbuch ist in einen Allgemeinen Teil und einen Besonderen Teil gegliedert. Im ersten Semester beschäftigst du dich – wie im Zivilrecht – mit dem “Strafrecht AT”. Der Klassiker unter den Lehrbüchern ist hier das Werk von Rengier. Aber auch die anderen beiden Lehrbücher auf unserer Liste leisten Jura-Erstis seit Jahren gute Dienste. Achte aber auch hier darauf, mit einer der neusten Auflagen zu lernen, statt dir veraltetes Wissen anzueignen. Nicht auf unsere Liste hat es der Klassiker von Wessels/Beulke/Satzger geschafft, der nach Ansicht der JURios-Redaktion unnötig kompliziert formuliert ist.

Lehrbücher für das Öffentliche Recht

Im Öffentlichen Recht wird es etwas komplizierter. Je nach Universität beginnen die Vorlesungen im ersten Semester mit “Staatsorganisationsrecht” oder “Grundrechten”. Je nachdem wie deine Uni das handhabt, musst du dir also nur ein Buch aus dem Fachbereich zulegen, der bei euch tatsächlich behandelt wird. Die Bücher werden teilweise auch “Staatsrecht I” und “Staatsrecht II” genannt. Lasst euch hier also nicht verwirren.

Lehrbücher für die Studienorganisation

Aller Anfang ist schwer. Deswegen empfehlen wir dir unbedingt, im ersten Semester alle Angebote deiner Universität “mitzunehmen”. Egal, ob Kneipentour mit der Fachschaft, klassische Vorlesung oder Arbeitsgemeinschaft. Wenn man in der Examensvorbereitung auf das Studium zurückblickt, wünscht man sich aber oft, dass einem bestimmte Dinge schon früher gesagt worden wären. Oder dass man einen großen Bruder gehabt hätte, der einem im ersten Semester erklärt, wie der Hase läuft. Und genau dafür eignen sich diese drei Ratgeber. Sie beschreiben auf informative, kurze und unterhaltsame Weise, wie man das Jurastudium im Allgemeinen am besten angehen sollte und welche Fehler man lieber vermeidet.

Lehrbücher zum Gutachtenstil

Am wichtigsten ist es, möglichst früh damit anzufangen, das theoretisch erlernte Wissen an Fällen anzuwenden. Dabei musst du unbedingt den sogenannten Gutachtenstil einhalten. Denn alle Klausuren und Hausarbeiten, die du von jetzt an schreibst, werden aus Falllösungen im Gutachtenstil bestehen. Falls du dich hier unsicher fühlst, helfen dir die drei genannten Bücher auf jeden Fall weiter. Hier wird der juristische Gutachtenstil Schritt für Schritt erklärt. Alle drei Ratgeber enthalten auch zahlreiche Beispiele. Vergiss aber nicht: Gut Ding will Weile haben! Manchmal dauert es einfach ein bisschen, bis man den Gutachtenstil beherrscht. Übung macht den Meister! Stecke also nicht gleich den Kopf in den Sand, wenn du den Gutachtenstil im ersten Semester noch nicht perfekt beherrschst.


Du kennst ein Lehrbuch, das unbedingt mit auf unsere Liste muss? Schreib uns eine Mail an: redaktion[at]jurios.de.

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Redaktion
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