Bußgeld nach tödlichem Schuss bei Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin

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Beim Dreh des Westerns “Rust” mit Hollywood-Star Alec Baldwin wurde eine Kamerafrau durch einen Schuss tödlich verletzt. Die Produzenten müssen jetzt rund 137.000 US-Dollar im Rahmen eines Arbeitsschutz-Verfahrens zahlen.

Im Oktober 2021 begannen die Dreharbeiten für den Western “Rust” von Regisseur Joel Souza. Für die Produktion waren rund sieben Millionen US-Dollar vorgesehen. Als Produzent und Hauptdarsteller erklärte sich der Hollywood-Star Alec Baldwin bereit. Die Dreharbeiten fanden auf der Bonanza Creek Ranch bei Santa Fe statt. Doch bereits wenige Wochen nach Drehbeginn kam es zu einem schrecklichen Vorfall. Das Drehbuch sah einen Schusswechsel innerhalb einer Holzkirche vor. Baldwin feuerte dabei einen 45 Colt-Revolver ab, der ihm zuvor als angeblich ungeladene Cold-Gun von einem Regie-Assistenten übergeben worden war. Doch es löste sich ein echter Schuss, der die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins in den Oberkörper und den hinter ihr stehende Regisseur Joel Souza an der Schulter traf. Hutchins wurde mit einem Hubschrauber zum Universitätskrankenhaus von New Mexico in Albuquerque geflogen, wo sie kurz darauf an den Folgen der Schussverletzung verstarb. Souza konnte schon am nächsten Morgen aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Bei der Sicherheit am Set wurde gespart

Die lokale Polizeibehörde übernahm die Ermittlungen und das Amt für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in New Mexico wurde eingeschaltet. Die Untersuchung des Vorfalles dauerte mehrere Monate an. Dabei kam unter anderem heraus, dass am morgen des Vorfalles sieben Filmstabmitglieder aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen ihre Arbeiten niedergelegt und das Filmset verlassen hatten. Sie hatten sich unter anderem über mangelhafte Sicherheit im Waffengebrauch am Set beschwert und waren nicht gehört worden. Fünf Tage vor dem tödlichen Schuss hatte schon ein Stuntdouble von Alec Baldwin scharfe Schüsse mit einer Waffe abgefeuert, obwohl ihm gesagt worden war, dass die Waffe ungeladen sei. Verantwortlich für die Funktionsfähigkeit der Schusswaffen am Set war eine 24-jährige Waffenmeisterin, die erst zum zweiten Mal an einer Filmproduktion mitgewirkt hatte. Bei einer Vernehmung räumte der verantwortliche Regieassistent ein, die Schusswaffe nicht sorgfältig auf ihren Ladezustand überprüft zu haben, bevor er sie Baldwin überreichte.

Das Amt für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in New Mexico verhängte gegen die Produzenten des Westerns nun eine Geldbuße von 137.000 US-Dollar (etwa 126.000 Euro). Die Behörde wirft den Produzenten vor, Sicherheitsprotokolle für die Benutzung von Waffen missachtet zu haben. Es hätte sich keine scharfe Munition am Set befinden dürfen. Der tödliche Vorfall hätte vermieden werden können. trotzdem erklärte Baldwin öffentlich, dass ihn keine Schuld am Tod der Kamerafrau treffe. Das Twitter-Profil des Schauspielers mit über einer Million Follower:innen ist inzwischen jedoch auf privat gestellt.

Strafrechtliche Konsequenzen für Alec Baldwin?

Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Baldwin sind noch nicht abgeschlossen. Außerdem erhoben mehrere Beteiligte zivilrechtliche Klagen gegen die Produktionsfirma.

Der Rechtsanwalt Paul Vogel von der Vogel Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist der Meinung, dass Baldwin in Deutschland mangels Kenntnis von der geladenen Waffe keine strafrechtlichen Konsequenzen drohen würden. Es sei aber wahrscheinlich, dass die zivilrechtlichen Klagen in den USA Erfolg haben. Anderer Meinung ist der Strafverteidiger Alexander Stevens. Dieser äußerte gegenüber der BILD: „Im Grunde ist das Recht in den USA ähnlich wie in Deutschland: Theoretisch wäre eine Verurteilung wegen fährlässiger Tötung bzw. fahrlässiger schwerer Körperverletzung möglich.“ Dieser Einschätzung stimmt auch Jürgen Rodegra, Berliner Rechtsanwalt mit Zulassung in New York zu. Er erklärt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wenn am Set die Abläufe mit den Waffen nicht klar geregelt sind, dann ist das keine vorsätzliche Tötung, aber möglicherweise eine fahrlässige Tötung, soweit das aus der Ferne zu beurteilen ist.“


Fundstelle: https://economictimes.indiatimes.com/

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