USA: Autoversicherung zahlt, nachdem sich Frau im Auto mit Geschlechtskrankheit ansteckt

Der Autoversicherer Geico muss einer Frau rund fünf Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen, nachdem sich diese beim Sex in einem von dem Unternehmen versicherten Auto mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hatte. Recht schlüpfrig!

HPV-Viren (Humanen Papillomvirus) können Geschlechtskrankheiten verursachen, die sich durch Warzen auf der Haut und im Genitalbereich bemerkbar machen. In seltenen Fällen kann es zu bösartigen Tumoren kommen. Am bekanntesten ist hierbei der bei Frauen auftretende Gebärmutterhalskrebs. Die Ansteckung geschieht häufig beim Geschlechtsverkehr über die Haut bzw. Schleimhäute sowie über infizierte Gegenstände (Sexspielzeug, Handtücher). Genitale HPV-Infektionen zählen deshalb zu den Geschlechtskrankheiten (sexual transmitted diseases, STD).

Aber genug der medizinischen Vorbildung. In unserem Fall hatte eine Frau aus Missouri 2017 Sex mit ihrem damaligen Freund. In dessen Hyundai Sedan. Dieses Fahrzeug war bei Geico versichert. Später wurde bei der Frau das HPV-Virus nachgewiesen. Die Frau tat deswegen etwas, was in Deutschland keinem normalen Menschen eingefallen wäre. Sie wendete sich an die Fahrzeugversicherung. Dort machte sie geltend, dass der Versicherte sie fahrlässig beim Geschlechtsverkehr im Auto mit der Geschlechtskrankheit infiziert hätte.

Sex im Auto “normale Nutzung”?

Geico weigerte sich jedoch, die vorgeschlagene Vergleichssumme von einer Million US-Dollar zu bezahlen. Das Unternehmen erklärte, dass der Versicherungsschutz für das Auto nicht greife, weil die geltend gemachten Schäden nicht aus einer normalen Nutzung des Fahrzeugs resultierten.

Daraufhin wendete sich die Frau 2021 an eine Schlichtungsstelle in Missouri. Und bekam Recht! Der Schlichter – und später auch das zuständige Berufungsgericht – sprach der Frau 5,2 Millionen US-Dollar Schadensersatz für “vergangene und zukünftige medizinische Kosten” sowie “vergangene und zukünftige geistige und körperliche Schmerzen und Leiden” zu. Die sexuellen Aktivitäten im Auto des Versicherten hätten direkt zu einer HPV-Infektion der Frau geführt und dies sei auch von der Versicherungsleistung gedeckt. Geico hat inzwischen angekündigt, auf Bundesebene gegen das Urteil vorzugehen.


Fundstelle: https://www.npr.org/

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