Jurastudium: Welche Universität ist die richtige für mich?

-Werbung-spot_imgspot_img

Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu und Du stehst vor der Herausforderung, ein Studienfach auszuwählen. Wenn Du Dich für ein Studium der Rechtswissenschaften entscheidest, wirst Du Dich zeitnah mit der Frage auseinandersetzen müssen, an welcher Universität Du Deine Studienzeit verbringen möchtest. Dabei ist diese Entscheidung gar nicht so einfach: Mit mittlerweile 44 Juristischen Fakultäten in Deutschland gibt es ein breites Angebot, an dem man als Neueinsteiger:in verzweifeln mag. Beachtest Du jedoch die folgenden Kriterien, kann dir die Standortwahl leichter fallen.

Ersti Tipps

Eine Frage des Geldes

Ob es die Kleinstadt oder die Großmetropole werden soll, hängt vor allem mit den finanziellen Möglichkeiten einer Person zusammen. Neben den klassischen Mietkosten erwarten Student:innen Kosten in Form von Semesterbeiträgen, studentenypische Materialien sowie Verpflegung und sonstige Aktivitäten. Die Miete spielt dabei die undankbarste Rolle. In Großstädten wie Berlin zahlt man derzeit durchschnittlich 470 Euro (Kaltmiete)  für eine Wohnung mit 20 Quadratmetern, während in einer kleineren Stadt wie Trier der Preis für ein gleich großes Zimmer nur 210 Euro beträgt. Neben der klassischen Mietwohnung gibt es auch die Möglichkeit, in einem Wohnheim oder in einer Wohngemeinschaft zu leben, wodurch anfallende Kosten reduziert werden können. Für den Immobilienmarkt ist jedoch zu beachten, dass das Wohnungsangebot nicht der Nachfrage entspricht. Die Wartezeit in Wohnheimen kann je nach Standort bis zu zwei Semester oder länger betragen.

Kulturelle Aspekte

Neben den finanziellen Aspekten ist es auch wichtig, eine Stadt zu finden, mit deren Kultur man sich identifizieren kann. Es kommt allein auf deine Prioritäten an. Sehnst Du Dich nach den großen Partymeilen? Erwartest Du einen historischen Stadtkern? Oder soll es die nahe Anbindung an Nachbarländer sein? All dies sind Fragen und Aspekte, die man auf sich einwirken lassen muss. Also handle nicht zu voreilig, schau Dir die in Frage stehenden Städte an, lies dir Erfahrungsberichte durch oder frage ehemalige Student:innen.

Du solltest Dir außerdem überlegen, ob es für Dich Gründe gibt, in der Nähe Deiner Familie zu studieren. Beispielsweise, um Kosten zu sparen, weil Du in Deinem alten Kinderzimmer wohnen kannst. Oder, weil Dein:e Partner:in in der Heimat studiert/arbeitet. Viele Abiturient:innen zieht es aber auch ganz bewusst in die weite Ferne. Um einfach mal “rauszukommen”, selbstständig zu werden und etwas Neues zu erleben.

Numerus Clausus

Wenn Du dich für einen Uni-Standort entschieden hast, ist es erfahrungsgemäß von Vorteil, sich vorab nach dem Auswahlverfahren zu erkundigen. Viele Universitäten halten aufgrund der hohen Nachfrage nach Studienplätzen an einer Zulassungsbegrenzung (sog. Numerus Clausus) fest. Doch sollte Dir das keinen Schrecken einjagen. Während Großuniversitäten, wie die Universität zu Köln oder auch die Humboldt Universität Berlin an einem strengeren NC festhalten, sehen mehrere Universitäten davon ab und ermöglichen ein zulassungsfreies Jurastudium. Ganze 29 Universitäten fallen darunter – so die Universitäten Bremen, Passau, Bayreuth und Trier sowie viele mehr.

Studienaufbau

Neben den örtlichen Kriterien ist es wichtig, sich ein Bild über den Studienaufbau zu machen. Die erste Hürde aller Jurastudierenden ist die Zwischenprüfung. Die Voraussetzungen hierfür sind in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Informationen dazu findest Du auf der jeweiligen Fakultätsseite. Nach bestandener Zwischenprüfung musst Du Dich den großen Scheinen stellen, die nochmals dein ganzes Wissen aus den vorherigen Semestern auf den Prüfstand stellen, ehe es in die Examensvorbereitung geht. Teil des Jurastudiums ist außerdem der sog. Schwerpunktebereich, in dem ein Thema besonders vertieft wird. Beispielsweise Kriminologie, Arbeitsrecht, Steuerrecht oder Völkerrecht. An den Universitäten gibt es jeweils verschiedene Schwerpunktangebote. Interessierst Du Dich beispielsweise besonders für Medizinrecht und möchtest später unbedingt in diesem Bereich arbeiten, ist es sinnvoll, an einer Uni zu studieren, die diesen Schwerpunkt anbietet.

Mit dem anbahnenden Examen wirst Du vor der Entscheidung stehen, ob Du die Vorbereitung mit dem klassischen Universitätsrepetitorium oder dem kommerziellen Rep durchführen möchtest. Einerseits werben kommerzielle Anbieter damit, ihr juristisches Wissen mit einzigartigen Methoden weiterzugeben, andererseits sind die universitären Kurse mit keinen Kosten verbunden und durch Universitätsangehörige organisiert. Jede Seite hat seine Vor- und Nachteile.

Und nun liegt es an Dir! Bist Du mit Deiner ersten Entscheidung unzufrieden, ist dies längst noch kein Debakel. Während des Studiums kannst Du die Universitäten mehrfach und meist sogar problemlos wechseln – auch zwischen verschiedenen Bundesländern. Viel Erfolg!

-Werbung-

Ähnliche Artikel

Social Media

6,795FollowerFolgen
2,166FollowerFolgen
Download on the App Store
Jetzt bei Google Play
-Werbung-spot_img
-Werbung-

Letzte Artikel