7 Gründe, warum sich Jurastudierende einer Jura-Fachschaft anschließen sollten

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Fachschaften sind ehrenamtliche Studierendenvertretungen. Auch an allen juristischen Fakultäten gibt es Fachschaften. In diesem Artikel findest Du heraus, warum es eine gute Idee ist, sich als Jurastudent:in einer Fachschaft anzuschließen.

Tipps fürs Jurastudium

Was ist eine Fachschaft? 

Eine Fachschaft (auch “Fachschaftsrat” oder ”Fachschaftsvertretung”) ist die gewählte, ehrenamtliche Studierendenvertretung der Studierenden einer Fakultät oder eines Fachbereichs und erfüllt die Aufgaben der studentischen Selbstverwaltung und Interessenvertretung. Die Aufgaben der Jura-Fachschaften sind vielfältig. Konkret beantworten die Fachschaftsmitglieder Fragen ihrer Kommiliton:innen, sind Ansprechpartner bei Problemen und bringen sich in den verschiedenen Gremien der Fakultäten ein. Viele Fachschaften organisieren neben den Orientierungseinheiten auch soziale Events wie Partys oder rechtswissenschaftliche und politische Vorträge zu aktuellen Themen. Außerdem erbringen die Fachschaftsmitglieder Serviceleistungen für ihre Kommiliton:innen, beispielsweise werden digitale Klausurensammlungen gepflegt oder Crashkurse durchgeführt. Warum also solltest Du Dir den ganzen Stress geben und Mitglied Deiner Fachschaft werden? Im Folgenden sieben Gründe, warum Du Dich als Jurastudent:in Deiner Jura-Fachschaft anschließen solltest.

Als Fachschaftsmitglied kannst Du …

… Dein Studium fairer und sozialer gestalten!

Wenn man den Klischees über das Jurastudium glaubt, sind Ellbogen- und Leistungsdenken zentrale Charaktereigenschaft von Jurastudierenden. Dass dem nicht so ist, zeigen die vielen Ehrenamtlichen, die sich im Rahmen der Fachschaftsarbeit für ihre Kommiliton:innen einsetzen. Häufig sind die Verbesserung von Studienbedingungen das Hauptanliegen der Fachschaften. Und Handlungsbedarf gibt es im Jurastudium viel. Von der willkürlichen Benotung bis zu systematischer Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Hautfarbe oder der grundsätzlichen Reformbedürftigkeit des Jurastudiums an sich, gibt es viele wichtige Themen, denen Du Dich als Fachschaftsmitglied widmen kannst.

… die Rechtswissenschaft kritischer machen!

Zugegeben, dieser Punkt mag ein spezielles Interesse der hamburgischen Jurafachschaft sein. Viele Fachschaften halten sich von politischen Themen eher fern. An der Universität Hamburg hat es hingegen Tradition, dass sich Fachschaften auch politisch engagieren. In Hamburg glauben wir, dass die Rechtswissenschaft kritischer werden muss. Klimakatastrophe, Polizeigewalt, geschlechterbasierte Diskriminierung, Rassismus, die Zementierung ökonomischer Ungleichheit durch Recht, völkerrechtswidrige Angriffskriege: Es gibt viele Themen, die bereits in der rechtswissenschaftlichen Literatur diskutiert werden, sich jedoch nicht in der Lehre wiederfinden. Nach unserer Auffassung ist es auch die Aufgabe der Fachschaften, sich für eine kritische Rechtswissenschaft einzusetzen. Wir wollen als kritische Jurastudierende in Hamburg deswegen aktiv an den gesellschaftlichen und rechtswissenschaftlichen Diskussionen beteiligen.

… Dich bundesweit mit Jurastudierenden vernetzen!

Im Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. (BRF) sind fast alle deutschen Jurafachschaften organisiert. Auch wenn das Landesrecht wesentlich für die Gestaltung des Jurastudiums ist, sind die Problemlagen der einzelnen Fachschaften oftmals vergleichbar. Konkrete Lösungen hat der BRF bereits entwickelt. Prüfungsstress und Leistungsdruck können beispielsweise durch die Einführung eines (integrierten) Jura-Bachelors reduziert werden. Zusammen wollen wir als bundesweite Vereinigung unsere Kräfte vereinen und die Reform des Jurastudiums vorantreiben. Als Fachschaftsmitglied erhältst Du die Gelegenheit, zu den drei jährlichen Treffen des BRF zu fahren. An wechselnden Standorten in ganz Deutschland trifft sich der BRF zu Tagungen, die neben intensiven Diskussionen auch ein ausgeprägtes Abendprogramm beinhalten. Du wirst selten so wenig schlafen wie auf der Bundesfachschaftentagung des BRF.

… aus der Anonymität ausbrechen!

Jura ist – wie Du vermutlich schon herausgefunden hast – ein Massenstudiengang. In vielen großen Vorlesungen sitzt Du mit hunderten anderen Studierenden zusammen. Interaktive Lehrformate sind selten, der Betreuungsschlüssel (also das Verhältnis von Studierenden zu Lehrenden) ist zumeist niedriger als in anderen Studiengängen. Anonym neben vielen anderen zu studieren, ist nicht jedermanns Sache. Wenn Du aus der Anonymität ausbrechen willst, ist Deine Fachschaft der richtige Weg! Ständiger Kontakt mit Dozierenden und den Dekanaten ist Teil der Fachschaftsarbeit. Nach einigen Semestern als Fachschaftsmitglied ist eins sicher: Dich kennt jeder.

… Dich persönlich weiterentwickeln!

Die Arbeit im Rahmen einer Fachschaft ist durchaus anspruchsvoll. Als Fachschaftsmitglied profitierst Du vom Know-How der Alumnae, die Dir bei Deiner Tätigkeit unterstützend zur Seite stehen werden. Durch die verschiedenen Aufgaben, die Du als Fachschaftsmitglied erfüllen wirst und die unterschiedlichen Menschen, die Du kennenlernen wirst, kannst Du Deinen Horizont erweitern und Dich persönlich weiterentwickeln. Schon mal eine Pressemitteilung verfasst? Ein Interview gegeben? Eine Demo organisiert? Eine Justizministerin zum Gespräch getroffen? Als Fachschaftsmitglied kannst Du all das tun und noch viel mehr!

… die Universität von innen erleben!

Viele Studierende haben nur eine abstrakte Vorstellung davon, wie die Universität wirklich funktioniert. Wie werden Entscheidungen getroffen? Wie kann die Universität weiterentwickelt werden? Tatsächlich sind Entscheidungsprozesse oft komplex und durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Einen echten Einblick aus der Innenperspektive – von Berufungsverfahren neuer Professor:innen bis zur inhaltlichen Gestaltung Deines Studiengangs – erhältst Du durch Deine Fachschaftsarbeit.

… neue Freunde finden!

Ob Partyanimateur:in oder effektive Vertreter:in Deiner Komiliton:innen: Was Du aus Deiner Rolle als Fachschaftsmitglied machen willst, ist Deine Sache. Eins ist aber gewiss: Die investierte Zeit lohnt sich allemal! Denn der wohl beste Teil der Fachschaftsarbeit ist, dass Du nebenbei ganz automatisch viele Gleichgesinnte findest, die sich mit Dir engagieren wollen. Unsere Alumnae sind bis heute eng befreundet. Viele Ehemalige sagen, dass sie die besten Freund:innen in der Fachschaft gefunden haben. Worauf wartest Du also noch?

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Malte Deutschmann
Malte Deutschmann
Malte Deutschmann ist Jurastudent an der Universität Hamburg und gewähltes Mitglied des Fachschaftsrats.

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