Frau, die wegen Abtreibung als Mörderin angeklagt wurde, fordert Schadensersatz

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Eine Frau, die in Texas eine „Abtreibungspille“ einnahm, wurde wegen Mordes angeklagt und im Gefängnis festgehalten. Dafür verklagt sie jetzt den zuständigen Staatsanwalt und verlangt Schadensersatz.

Lizelle Gonzalez reicht es! Sie hatte 2022 zwei Nächte im Gefängnis verbracht, weil ihr die Ermordung ihres ungeborenen Babys vorgeworfen worden war. Was Gonzales wirklich getan hatte? Sie hatte eine „Abtreibungspille“ genommen, um ihre ungewünschte Schwangerschaft zu beenden. Für das Leid, das ihr der zuständige Staatsanwalt angetan hat, will die Frau jetzt eine Entschädigung. Und klagt vor dem Bezirksgericht. Ihre Forderung: Eine Million US-Dollar!

Krankenhaus meldet Staatsanwaltschaft Totgeburt

Der Klage zufolge war Gonzalez in der 19. Woche schwanger, als sie das Abtreibungsmedikament Misoprostol einnahm. Sie wollte damit ihre Schwangerschaft beenden. Nach der Einnahme der Pillen wurde Gonzalez wegen Unterleibsschmerzen in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingewiesen. Am nächsten Tag hatte sie Blutungen. Eine Untersuchung ergab keinen fötalen Herzschlag. Die Ärzt:innen führten einen Kaiserschnitt durch und entbanden ein totgeborenes Baby.

Das Krankenhaus meldete die Totgeburt der Staatsanwaltschaft, die Anklage gegen Gonzales erhob. Der Vorwurf: Mord! Denn in Texas sind Abtreibungen in so gut wie allen Fällen verboten – außer wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Nach den Abtreibungsbeschränkungen in Texas sind Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch selbst vornehmen, allerdings auch von einer strafrechtlichen Verfolgung ausgenommen. Trotzdem wurde Gonzales verhaftet und zwei Tage lang in einem Gefängnis unter Mordverdacht festgehalten.

Eine Million US-Dollar, Baby!

Mit der Unterstützung ihrer Anwältin Cecilia Garza erreichte Gonzales ihre Freilassung und will gegen ihre unrechtmäßige Verhaftung jetzt rechtlich vorgehen. Für den zuständigen Staatsanwalt hatte der Fall bereits berufliche Konsequenzen. Im Februar erklärte sich Gocha Ramirez in einem Vergleich mit der texanischen Anwaltskammer bereit, eine Geldstrafe in Höhe von 1.250 US-Dollar zu zahlen und seine Zulassung für 12 Monate auf Bewährung ruhen zu lassen.

Ob Gonzales darüber hinaus ein Schmerzensgeld zusteht, muss jetzt das Bezirksgericht entscheiden.


Fundstelle: https://www.theguardian.com/

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