Lieber an das Sozialgericht oder das Arbeitsgericht? Könnte es beim Strafverteidiger spannender sein als in der Verwaltung? Liegt mir dir Tätigkeit in einer Großkanzlei? Im Rechtsreferendariat durchlaufen angehende Volljurist:innen viele verschiede Stationen und können verschiedene Berufsperspektiven ausprobieren. Doch das bedeutet auch: ab und zu hat man die Qual der Wahl! Hier helfen vor allem die Erfahrungsberichte anderer Rechtsreferendar:innen. Und genau diese werden von dem Portal „JurInsight“ gesammelt.
Einige Stationen des Referendariats sind fest vorgegeben und die Plätze werden vom Ausbildungsgericht vergeben. So wird man in der Zivilstation beispielsweise meistens einfach einem:r Zivilrichter:in an einem der Gerichte im Bezirk zugeteilt. Und auch bei der Staatsanwaltschaft dürfen die Referendar:innen meistens nur Wünsche im Hinblick auf die Abteilung äußern – ob die dann erfüllt werden, hängt vom Einzelfall ab. Gerade in der Anwaltsstation, der Verwaltungsstation und natürlich der Wahlstation haben Referendar:innen aber auch große Freiheiten. So wird in der Anwaltsstation beispielsweise nicht einmal das Rechtsgebiet vorgegeben. Und auch um die Bewerbung in einer Kanzlei kümmern sich die Referendar:innen eigenständig. Vor allem in der Wahlstation besteht dann sprichwörtlich die „Qual der Wahl“. Hier ist alles möglich. In die Politik? Als Justiziar zu einem Fußballverein? In ein Unternehmen? Go for it!
Exotische Station? Go for it!
Bei der Entscheidung sollte man sich an den eigenen Stärken und beruflichen Zielen orientieren. Aber auch Erfahrungsberichte anderer Jurist:innen können bei der Entscheidung helfen. Gerade wenn es darum geht, ob man die Kanzlei X oder Kanzlei Y gehen sollte. Hier auf JURios teilen wir deswegen auch immer wieder Erfahrungsberichte aus den einzelnen Stationen und Interviews mit Berufsträger:innen (klick).
Doch inzwischen gibt es ein ganzes Portal, das Referendar:innen bei ihrer Entscheidung hilft. Auf JurInsight finden sich Stand heute über 200 Erfahrungsberichte zu verschiedenen Ref-Stationen. Das Prinzip dahinter ist simpel: Für die Station können Sterne vergeben werden (etwa so wie bei einer Google- oder Amazon-Bewertung). Und zwar in den Kategorien: Arbeitsatmosphäre, Word-Life-Balance, Ausbildung und Einblicke. Außerdem gibt es ein Feld für das Stationsentgelt. In einem Freitext wird die Station dann genauer vorgestellt. Was waren die Aufgaben? Wie sah der typische Arbeitsalltag aus? Was war besonders gut / was eher nicht so toll?
Fünf-Sterne-Bewertungen wie auf Google oder Amazon
Die Seite verfügt außerdem über eine gute Suchfunktion. Man kann die Ergebnisse also nach Stationsgeber, Bundesland und Rechtsgebiet filtern. Außerdem nach Score und Gehalt. So lassen sich Stationen, die für einen individuell in Frage kommen, schnell und einfach auffinden.
Die Erfahrungsberichte entstehen laut Angaben der Betreiber:innen aufgrund von persönlichen Gesprächen mit den Referendar:innen und stammen momentan noch zum überwiegenden Teil aus dem Umfeld der Betreiber:innen des Portals. Hinter der Plattform steckt die Rechtsanwältin Vida Malakooti-Dehkordy, der Doktorand Julian Greth und der Referendar Tobias Escherich. Das Webdesign übernahm Vincent Gottwald.
Und wie kann man mitmachen? Um die hohe Qualität der Erfahrungsberichte zu gewährleisten, gibt es keine automatische Funktion, um eigenständig Stationsberichte einzureichen. Es ist allerdings möglich, JurInsight per Mail zu kontaktieren (kontakt@jurinsight.de) und einen Termin für ein Interview über die Stationen zu vereinbaren. JurInsight will auch in Zukunft weitere Erfahrungsberichte online stellen und zudem ihr Informationsangebot ausbauen.