„Recht vielfältig“: Drei Kanzleien gründen gemeinsam mit der EBS Universität eine Community für Erstakademiker im Jurastudium

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Die Wirtschaftskanzleien Linklaters LLP, A&O Shearman, Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB haben sich mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht zusammengetan und ein Netzwerk für Erstakademiker:innen im Jurastudium gegründet. Mit dabei ist auch die Plattform arbeiterkind.de

Bereits in der Vergangenheit haben wir hier auf JURios mehrmals darüber geschrieben, wie man als sogenannte:r Erstakademiker:in die juristische Ausbildung wahrnimmt und bewältig. Das Thema war unseren Leser:innen so wichtig, dass wie ihm auch einen eigenständigen Beitrag in unserem Ratgeber „Survival Guide Jura“ gewidmet haben.


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Bildungsgerechtigkeit als Mythos

Denn noch heute gilt: Von 100 Grundschulkindern beginnen 74 Kinder aus Akademikerfamilien ein Studium, aber nur 21 Kinder aus Nichtakademikerfamilien. Nur 15 von 100 Studierenden aus Nichtakademikerfamilien absolvieren einen Bachelor, nur acht davon schaffen einen Master und nur einer aus 100 promoviert. Bildung ist also auch heute noch eine Frage der Herkunft und des Geldes. Das gilt insbesondere für ein so anspruchsvolles und langes Studium wie das der Rechtswissenschaften.

Zuletzt war der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. (BRF) aktiv geworden und hatte im März 2024 seine Diversitätsresolution erlassen. An der Universität Hamburg gibt es beispielsweise einen Erstakademiker:innen-Stammtisch. Und die gemeinnützige Organisation ArbeiterKind.de unterstützt schon seit langem Schüler:innen aus nicht-akademischen Familien auf dem Weg zum Studium über den Abschluss und bis hin zum Berufseinstieg. Bundesweit engagieren sich mittlerweile über 6000 Ehrenamtliche in etwa 80 lokalen Gruppen.

Networking, Praktikumsbörse, Mentoringprogramm

Deswegen ist es nur logisch, dass arbeiterkind.de jetzt auch bei der Gründung der Community „recht vielfältig“ mit dabei ist. Die Community will durch digitale und Präsenzveranstaltungen eine Plattform für den Austausch zwischen Ratsuchenden und Berufstätigen bieten – dabei geht es beispielsweise auch um die Unterstützung bei der Suche nach Praktikumsplätzen. Und hier kommen die drei Gründungskanzleien mit ins Spiel. Denn wer einen der begehrten Plätze bei den Wirtschaftskanzleien Linklaters LLP, A&O Shearman oder Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB erhascht, hat es schon weit gebracht. Zudem wird „recht vielfältig“ auch ein Mentoringprogramm anbieten.

Christina Urner von arbeiterkind.de wird das Projekt leiten. Katja Urbatsch, Gründerin der organisation, ist sich sicher: „Ich bin sehr glücklich, die erste Jura-Community für Erstakademikerinnen und Erstakademiker gemeinsam mit unseren Partnern ins Leben zu rufen. Die größte Unterstützung für die Studierenden ist der persönliche Austausch mit Praktikern, welchen wir durch unser breites Netzwerk ermöglichen können. Wir sind überzeugt, dass diese Initiative das Selbstbewusstsein der Studierenden stärkt und ihre Karrierechancen erheblich verbessert.“

Erstakadamiker*innen als Gewinn

Universitär laufen die Fäden bei der EBS Universität zusammen. Seit 2010 ist die EBS um eine Law School erweitert und nun als EBS Universität für Wirtschaft und Recht bekannt. Als Privatuniversität verlangt die EBS allerdings hohe Studiengebühren. Diese betragen für den Bachelor in Law Politics and Economics beispielsweise 46.020 Euro. Nach vier Jahren kann die Erste juristische Prüfung abgelegt und/oder ein Master in Business (M.A. oder M.Sc.) absolviert werden. Hierfür bietet die EBS aber bereits jetzt verschiedene Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten – sodass hervorragende Bildung eben nicht (nur) vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Verschiedene Bildungsfonds geben den Studierende die Möglichkeit, im Rahmen eines Generationenvertrags erst nach dem Ende ihres Studiums einen finanziellen Beitrag zu ihrem Studium zu leisten. Mehrere Stipendien ermöglichen besonders talentierten und ehrgeizigen Personen den Zugang zur EBS.

Prof. Dr. Michael Nietsch, Dekan der EBS Law School, freut sich über die Gelegenheit, durch das Projekt einen breiteren Zugang zum Jurastudium zu eröffnen: „Die EBS Universität leistet durch ihre vielfältige Stipendienvergabe seit vielen Jahren einen nachhaltigen Beitrag zur Inklusion. Unser Konzept der Juristenausbildung und die enge Zusammenarbeit mit Berufsträgern gewährleistet beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss, Berufsstart und weitere Karriereentwicklung. Studierende aus Familien mit bislang fehlendem akademischen Hintergrund sind zugleich wegen ihres besonderen Engagements und ihrer Motivation ein Gewinn für die Fakultät.“  

Am 6. Juni findet die Auftaktveranstaltung via Zoom statt: https://civi.arbeiterkind.de/


Pressemitteilung: https://www.arbeiterkind.de/

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