Im August 2023 wurde der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) 75 Jahre alt. Aus dem Jahresbericht geht hervor, dass der Verein auch in seinem Jubiläumsjahr sehr erfolgreich war – und seine Mitgliederzahl weiter steigern konnte. Das war im vergangenen Jahr alles los:
Im Herbst 2023 wurde Ursula Matthiessen-Kreuder im Rahmen der Mitgliederversammlung beim 45. djb-Bundeskongress in Hamburg mit knapp 400 Teilnehmenden zur neuen Präsidentin des djb gewählt. Die Rechtsanwältin löst damit ihre Vorgängerin, die Juristin Dr. Maria Wersig, ab. Seit ihrer sechsjährigen Amtszeit hat sich die Mitgliederzahl des djb fast verdoppelt – auf rund 5.000 Mitglieder.
Netzwerken, Befseinstieg, Geschlechtergerechtigkeit, Gleichstellung
Ebenfalls im Herbst 2023 wurde das Netzwerk Berufseinstieg der Jungen Juristinnen gegründet, das sich gezielt an Juristinnen (FLINTA*) richtet, die gerade in ihr Berufsleben starten oder vor kurzem gestartet sind. Neben lokalen Stammtischen finden auch digitale Events statt.
Außerdem veröffentlichte der djb 2023 eine Neuauflage des Juristinnenlexikons, das erstmals 2005 gemeinsam mit Prof. Dr. Marion Röwekamp veröffentlicht wurde. Darin werden die Biografien von insgesamt 137 Frauen vorgestellt, die Jura studiert oder die Rechtswissenschaft als Ganzes geprägt haben. Das Spektrum reicht von der Lehrerin Marie Raschke, die sich 1896 mit 46 Jahren als Gasthörerin an der Berliner Universität für Jura einschrieb, bis zu Erika Scheffen, die als eine der wenigen Frauen in den 1940er Jahren Jura studierte und später Richterin am Bundesgerichtshof wurde.
65 Pressemitteilungen, 35 Stellungnahmen und vieles mehr
Die vom Deutschen Juristinnenbund im Nomoes-Verlag herausgegebene „Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes“ (djbZ) widmete sich 2023 folgenden Themen: 1/2023: Queere Perspektiven auf das Recht; 2/2023: Klimagerechtigkeit – ein Thema für den djb?!; 3/2023: Unternehmensziel: Geschlechtergerechtigkeit; 4/2023: 45. djb-Bundeskongress.
Auch der Podcast „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ mit Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Im Juni 2023 ging die bisher erfolgreichste Folge online: „Geschlechtliche Selbstbestimmung durch ein Selbstbestimmungsgesetz?“ mit den Expertinnen Susanna Roßbach und Theresa Richarz wurde über 11.000 Mal gehört.
Insgesamt verfasste der Deutsche Juristinnenbund im letzten Jahr 65 Pressemitteilungen und 35 Stellungnahmen zu unterschiedlichen frauenrechtspolitischen Themen. Damit trug der Verein maßgeblich zur Fortentwicklung des Rechts und der Wissenschaft im Bereich der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter bei. Die Dokumente können auf der Website des djb eingesehen werden.
Und auch für 2024 hat sich der Deutsche Juristinnenbund wieder viel vorgenommen. Wir sind gespannt.
Zum Jahresbericht: https://www.djb.de/