Für die Prüflinge im ersten juristischen Staatsexamen im OLG-Bezirk Hamm begannen die schriftlichen Klausuren am 21. Oktober mit der Strafrechtsklausur. Am 22. Oktober sollte eigentlich die erste von drei Zivilrechtsklausuen geschrieben werden. An den Prüfungsorten Hamm und Bochum klappte das auch. In Bielefeld kam es jedoch zu einem Faux Pas.
Die ZR1-Klausur wurde zwar ausgeteilt, musste dann jedoch direkt abgebrochen werden. Grund hierfür war eine verstopfte Toilette. Diese flutete nicht nur den Toilettenbereich, sondern das Wasser floss auch auf den Flur und in den Prüfungsraum. Deswegen entschied die Klausuraufsicht, die Klausur abzubrechen – darauf mussten die Kandidat:innen allerdings rund eine Stunde warten.
Klausur muss wiederholt werden
Für die teilnehmenden Prüflinge eine weitere nervliche Belastung. Regulär schreiben sie auch am 24 und 25. Sowie 28. Und 29. Oktober weitere Klausuren im Zivilrecht und öffentlichen Recht. Die ausgefallene Klausur ZR1 soll am 31. Oktober nachgeholt werden. Da Nordrhein-Westfalen am Ringtausch teilnimmt und die Klausur an den anderen Prüfungsstandorten regulär geschrieben wurde, können sich die Kandidat:innen darauf einstellen, dass sie an Halloween einen neuen, unbekannten Sachverhalt erhalten.
Im Internet ist die Häme zu Recht groß. Denn erst in diesem Jahr war herausgekommen, dass das Landesjustizprüfungsamt Hamm diejenigen, die das Staatsexamen nicht bestehen, intern als „Blockversager“ bezeichnen. Sind die Mitarbeitenden des LJPA jetzt also „Toiletten-Versager“? Es sieht ganz danach aus.
“Griff ins Klo”
Die Information, dass die Klausur abgebrochen wurde, kam (mal wieder) nicht durch die Organisatoren selbst. Sie wurde vielmehr auf Reddit von einem Betroffenen mitgeteilt. Gleich die erste Antwort lautet: „Ich bin wirklich auf ein Statement von den Blockversagern im JPA gespannt 😂“. Eine andere Person kommentiert: „Das JPA Hamm schlägt wieder zu.“ Noch deutlicher fasst es ein dritter User zusammen: „Was eine Scheisse. War ja ein richtiger Griff ins Klo.“ Und: „Ist Hamm nicht grundsätzlich der feuchte Traum für jeden Prüfungsrechtler? 🤣“
Neben dieser durchaus humoristischen Herangehensweise melden sich aber auch wieder besorgte Jurastudierende zu Wort, die die Zustände in der juristischen Ausbildung anprangern. So schreibt eine Person: „Jede Runde eine neue vermeidbare Horrorgeschichte aus Hamm. Als wäre das erste Staatsexamen nicht hart genug. Die Blockversager sitzen mit zwei Examina hinter dem Schreibtisch und interessieren sich nicht für das Schicksal ihrer Prüflinge.“
Wir drücken allen Prüflingen auch weiterhin die Daumen für ihr Staatsexamen – sowohl für Halloween als auch für die Tage davor.
