Damit die Negativ-Reformen und Pannen innerhalb der juristischen Ausbildung nicht einfach unter den Teppich gekehrt und vergessen werden, haben wir unsere Leser:innen im Dezember 2024 zum zweiten Mal über die größten „Ausbildungsfails“ abstimmen lassen. Jetzt steht der Gewinner fest!
Das Ergebnis der ersten Abstimmung 2023 findest Du hier: https://jurios.de/2023/11/01/hall-of-shame-der-juristischen-ausbildung-das-ergebnis-steht-fest/
Das Ergebnis der Umfrage 2024
Aus den Negativ-Schlagzeilen des Jahre 2024 hat die JURios-Redaktion die zehn Organisationen ausgewählt, denen in ihrem Einzugsgebiet am häufigsten ein peinlicher Fehler passiert ist oder die auf besondere Art und Weise eine Reform der juristischen Ausbildung verhindert haben.
Über diese Top 10 konnten unsere Leser:innen zwei Wochen lang abstimmen. Insgesamt haben ca. 1.000 Personen teilgenommen. Jetzt steht das Ergebnis fest.
Der Negativ-Preis für das Jahr 2024 geht an das:
Justizministerium/Justizprüfungsamt NRW.
Auf dem zweiten Platz landete die
Justizministerkonfrenz als Kollektiv.
Auf Platz drei steht das
Justizministerium/Justizprüfungsamt Hessen.
Reformen weiterhin dringend notwendig
Wir gratulieren den Gewinnern ganz herzlich und hoffen, dass sie sich die Nominierung in unserer „Hall of Shame“ zu Herzen nehmen. Die juristische Ausbildung ist dringend reformbedürftig. Zahlreiche Organisationen, Vereine und Verbände haben im letzten Jahrhundert (!) zahlreiche(!) sinnvolle (!) Vorschläge gemacht. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen, die besten Reformvorschläge umzusetzen.
Aber auch die Examenskandidat:innen haben es verdient, die Durchführung der juristischen Staatsexammina kritisch zu hinterfragen. Noch immer passieren in jedem Durchgang und (fast) jedem Bundesland Fehler, die sich einfach vermeiden ließen. Etwas mehr Sorgfalt bei der Organisation der Prüfungen könnte die Belastung der Betroffenen bereits merklich reduzieren. Das müssen uns die Jurist:innen der Zukunft wert sein, liebe Verantwortliche!
Die “fails” im Detail
Eine Sammlung aller Pannen sowie Reform-Verschlechterungen findet Ihr hier auf JURios. Wir werden auch im Jahr 2025 dafür sorgen, dass derartige „fails“ nicht unter den Teppich gekehrt werden. In Deinem Examensdurchgang ist etwas vorgefallen? Schick uns eine (anonyme) Mail an: redaktion@jurios.de und wir berichten darüber. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Aus dem Jahr 2024
- Landesjustizministerien sehen auf der JuMiKo keinen Reformbedarf
- Studie: Durchschnittliche Notendifferenz bei Juraklausuren beträgt über 6 Punkte
- VGH Mannheim verdonnert LJPA Baden-Württemberg zur Neubewertung zweier Klausuren
- Server-Crash bei zweitem Staatsexamen in Mannheim
- Tübingen, Heidelberg und Freiburg verweigern Einführung des integrierten Bachelors
- AKJ Tübingen fordert Vorlesung zum NS-Unrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät
- Bayern legt seinen Referendar:innen ein “Tauchverbot” auf
- Technische Probleme beim E-Examen in Bayern
- LJPA Bayern ordnet Schreibzeitverlängerung an, die es selbst nicht für ausreichend hält
- Abtasten vor Examensklausur – Jurastudent klagt gegen Vorgehen des LJPA Bayern
- JPA Hessen ändert Prüfungsort sechs Wochen vor dem Staatsexamen
- JPA Hessen druckt Lösung versehentlich in Staatsexamensklausur ab
- JPA Hessen: Fünf fünfstündige Klausuren in fünf Tagen
- JPA Hessen: Staatsexamen zu viel Arbeit
- LJPA Celle geht gegen Referendarin vor, die die Musterlösung “zu gut” getroffen hat
Aus den Vorjahren
- Schleswig-Holstein: zweite Strafrechtsklausur im Staatsexamen kommt!
- Schnitt von vier Punkten im Staatexamen und trotzdem durchgefallen!
- Justiz NRW wirbt mit peinlicher “Amtsfluencerin” um Nachwuchs
- Die Zweitkorrektur im Staatsexamen – findet die eigentlich statt?
- Das Seminar „Liebschaften am Arbeitsplatz“ sorgte bei Studierenden der LMU München für Unmut
- LJPA Hessen lädt falsche Person per Mail zur mündlichen Staatsexamensprüfung
- FU Berlin streicht Professur für Strafrecht und Geschlechterforschung
- Heidelberg und Tübingen entfallen als Prüfungsstandorte im juristischen Staatsexamen
- Bayern streicht zwei Prüfungsorte für das Zweite Staatsexamen
- Geplante Änderung der JAPO in Rheinland-Pfalz: Ein zweischneidiges Schwert
- Verwirrung um Anrechnung der E-Klausuren in NRW
- Ruhetage im ersten juristischen Staatsexamen entfallen bundesweit?!
- Diskriminierungsfalle mündliche Staatsexamensprüfung: Sechs Forderungen für eine gerechtere Prüfungspraxis
- Ein Jahr JAG-Reform in NRW: Warten auf den Fortschritt
- Unfaire Examensnoten im Jurastudium: Eine Reform der Ausbildung, die nicht länger warten kann
- Bremen will Verbesserungsversuch im Ersten Staatsexamen für diejenigen ohne Freischuss streichen!
- Hamburger Rechtsreferendar:innen fordern 2.800 Euro brutto für Referendariat in der Hansestadt
- Jura Uni Freiburg – Hausarbeit nach drei Wochen Bearbeitungszeit zurückgenommen, weil Lösung online kursiert
- Jurastudium: Warum es falsch ist, dass Prof’in Chiusi von einem “Loser-Bachelor” spricht
- Rechtsreferendariat: Kein Anspruch auf marktübliche Vergütung beim Sitzungsdienst
- Münster: Fachschaft fordert zweite Klausurenphase statt Quarantäne für das Jurastudium
- Aktivist der rechtsradikalen Partei “Der III. Weg” darf Volljurist werden
- Examenskandidat:innen in Düsseldorf müssen Dixi-Klos benutzen
- Der “Rechts-Professor”: AfD-Politiker Weber kehrt als Juraprofessor an die Uni Greifswald zurück
- Erstes elektronisches Juraexamen in RLP – auf Hochzeits-Holzstühlen!
- Prüfling bei Staatsexamen in Bonn zusammengebrochen – Klausur lief weiter
- Zweites Staatsexamen in Mannheim abgebrochen – erneute Nachklausur!
- DER Anwalt und DIE Zahnarztgattin – Offener Brief des Fachschaftsrats der Europa-Universität Viadrina
- Massive Einsparungen an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Hamburg
- LJPA Stuttgart: Erneute Pannen bei Nachklausur für Pannen-Klausur
- OVG rüffelt JPA Hamm: Zu wenig Juraprofessor:innen als Korrektor:innen im Staatsexamen
- Bibliothek der HU Berlin bleibt für Jurastudierende geschlossen
- Jura-Hausarbeit landet in Beirut statt Bayreuth
- Jura-Examensklausur in Köln nach Feueralarm abgebrochen