US-Richter weist Klageschrift mit Drachen-Wasserzeichen als „unprofessionell und kindisch“ zurück

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Die US-Kanzlei „Dragon Lawyers“ verwendet einen lila Drachen in einem Anzug als Logo. Das Kanzleilogo ist auch als Wasserzeichen auf den Schriftsätzen der Anwält:innen zu sehen. Ein Bundesrichter in Michigan weigerte sich jetzt, eine Klageschrift der „Dragon Lawyers“ zur Entscheidung anzunehmen. Das Wasserzeichen sei „unprofessionell und kindisch“.

Der Kopf hinter dem ungewöhnlichen Kanzleilogo ist Jacob A. Perrone, ein Rechtsanwalt aus East Lansing (Michigan), der vor kurzem seine neue Kanzlei eröffnete und sie „Dragon Lawyers“ nannte. Der Hintergrund: Viele erfolgreiche Anwält:innen aus den USA bezeichnen sich selbst als „Bulldoggen“. Perrone argumentiert, er wolle mit seinem Kanzleidrachen eine ähnlich aggressive Verteidigung seiner Mandant:innen propagieren.

Agressive Verteidigung der Mandantschaft

Der Bundesrichter Ray Kent weigerte sich jetzt jedoch, einen Schriftsatz mit dem auffallenden Drachen-Wasserzeichen zur Entscheidung anzunehmen. Perrone hatte in der Klage eine Gefangene vertreten, die Gefängnisbeamt:innen in Michigan beschuldigte, ihr medizinische Hilfe verweigert zu haben.

Doch für das Kanzleilogo fand der Richter jetzt klare Worte: „Die Verwendung des Zeichentricklogos mit dem Drachen ist nicht nur ablenkend, sondern auch kindisch und unverschämt“. Und weiter: „Das Gericht ist keine Karikatur“.

Die Klägerin hat jetzt eine Woche Zeit, um über ihren Anwalt eine Klage ohne Drachen-Wasserzeichen einreichen zu lassen. Der Richter ordnete außerdem an, dass sie „keine weiteren Dokumente mit dem Zeichentrickdrachen oder anderen unangemessenen Inhalten“ einreichen dürfe.

Rechtsanwalt Perrone verteidigt weiterhin die Verwendung des Fabelwesens als Werbemittel für seine Kanzlei. Er gab gegenüber den Medien an, er habe das Bild des Drachens in einem Anzug für etwa 20 Dollar online gekauft. „Die Leute mögen Drachen“, sagt er und ergänzt: „Die ganze ‚Game of Thrones‘-Ära hat mich ursprünglich auf das Konzept gebracht“. Nur dumm, dass die Game of Thrones-Ära bereits seit 2019 vorbei ist….

Auch schlechte Werbung ist gute Werbung

Die Anordnung des Richters sorgte im Internet für große Belustigung, nachdem der Blog The Volokh Conspiracy unter der Überschrift „Exit the Dragon“ darüber berichtet hatte. Auch die Blogs, Lowering the Bar und Law360 griffen die Geschichte rund um den Kanzleidrachen auf. Die Kanzlei “Dragon Lawyers” kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit jetzt jedenfalls nicht mehr beschwerden.

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