Jurastudierende in Bielefeld schreiben erste Hausarbeit mit KI

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Die Universität Bielefeld geht einen innovativen Schritt in der juristischen Ausbildung: Ab Juli 2025 dürfen Studierende der Fakultät für Rechtswissenschaft im Rahmen ihrer Hausarbeit im Familienrecht erstmals ein auf Künstliche Intelligenz (KI) basierendes Recherchetool nutzen. Dieses Pilotprojekt macht Bielefeld bundesweit zum Vorreiter im Einsatz von KI in der juristischen Lehre.

Ein Pilotprojekt mit Verantwortung

In Kooperation mit der juris GmbH, einem führenden Anbieter juristischer Informationssysteme, erprobt die Universität Bielefeld den Einsatz von KI in der juristischen Ausbildung. Das Tool greift auf Inhalte der juris-Datenbank zurück, darunter Gesetzestexte, aktuelle Rechtsprechung und Kommentare. Die Jurastudierenden erhalten Zugang zur sogenannten “juris-KI” und können so ihre Hausarbeiten mit Unterstützung der KI verfassen.

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, den verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim wissenschaftlichen Arbeiten zu fördern. Die KI speichert keine personenbezogenen Daten und verweist transparent auf ihre Quellen. Zudem wurde die Eigenständigkeitserklärung zur Hausarbeit angepasst, um den Einsatz der KI nachvollziehbar zu dokumentieren.

Chancen von KI nutzen

„Mit diesem Pilotprojekt eröffnen wir unseren Studierenden die Möglichkeit, verantwortungsvoll mit modernsten digitalen Werkzeugen zu arbeiten – ohne dabei wissenschaftliche Standards aus dem Blick zu verlieren“, sagt Prof. Dr. Marie Herberger, die für das Pilotprojekt an der rechtswissenschaftlichen Fakultät verantwortlich ist.

Auch Prorektor Prof. Dario Anselmetti steht hinter der Erprobung von KI: „Die Einbindung vertrauenswürdiger KI-Tools in die Lehre ist ein logischer nächster Schritt – vorausgesetzt, sie erfolgt transparent, reflektiert und mit wissenschaftlicher Sorgfalt. Die Universität will so gezielt Experimentierräume schaffen, in denen Lehrende und Studierende den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien erproben können.“

Die Universität Bielefeld setzt damit ein Zeichen für die Zukunft der juristischen Ausbildung und zeigt, wie digitale Innovationen verantwortungsvoll in die Lehre integriert werden können.

Doch auch andere Universitäten wagen den Schritt in die Zukunft. Bereits seit dem Wintersemester 2024/25 kommt an der Uni Bayreuth ein Simulator zum Einsatz, der Studierenden dabei hilft, sich auf mündliche Prüfungen vorzubereiten. Der “ExamSim” setzt ebenfalls auf KI, um eine realistische Prüfungssituation zu schaffen, in der Studierende mit einem digitalen Avatar als Prüfer:in interagieren (JURios berichtet). An der LMU München kommt seit dem Sommersemester 2025 in einigen Juravorlesungen ein auf künstlicher Intelligenz basierender Tutor, der “OneTutor” zum Einsatz, der die Studierenden in Quizzen zum Prüfungsstoff abfragt (JURios berichtet).


Fundstelle: https://aktuell.uni-bielefeld.de/

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