Modernes Studieren? Die Universität Trier schafft den Fernzugriff auf beck-online und juris ab

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Mit Beginn der Corona-Pandemie musste die Präsenzlehre bundesweit an vielen Universitäten eingestellt und bis auf weiteres in Form von Onlinevorlesungen fortgesetzt werden. Dass dies einen Einschnitt in die Lehre von Studenteninnen und Studenten zur Folge hatte, war hervorsehbar. Um die Nachteile abzufedern, führten die meisten Universitäten kostenfreie Heimzugänge ein, wodurch der Zugang auf grundlegende Fachliteratur in Form von Lehrbüchern, Aufsätzen, Kommentare sowie Gerichtsurteile ermöglicht wurde. Mit einem jüngsten Vorstoß soll damit für Jurastudierende der Universität Trier erstmal Schluss sein.

Laut einer Mitteilung des Fachschaftsrates Jura der Universität Trier vom 20. Oktober 2023 haben die Professorinnen und Professoren des juristischen Fachbereiches der Universität Trier beschlossen, das Abonnement für den Fernzugriff auf beck-online und das Rechtsportal juris mit Ablauf des Jahres nicht zu verlängern. Grund sollen Kosteneinsparungen sein. Dies wird wohl auf Einbußen während der Corona-Pandemie zurückzuführen sein, womit die Universität bereits in der Vergangenheit begründete, die Bibliothekszeiten erheblich einzuschränken.

Ein Schritt in die Vergangenheit

Jüngst machte die Universität Trier mit positiven Entwicklungen in der juristischen Ausbildung auf sich aufmerksam – nennbar wäre die Einführung des integrierten Bachelors (LL.B.) zum Wintersemester 2023/2024, aber auch ein gutes Abschneiden beim CHE-Ranking lies den Universitätsstandort aufhorchen.

Mit dem neuen Vorstoß dürfte diese Positivserie reißen. Vielmehr scheint es, als würde man alte Probleme neu erfinden. Die Folgen der Spaßnahmen reichen von der Minderung der Lehr- und Lernqualität bis hin zu einem erhöhten wirtschaftlichen Aufwand für Lehrbücher, Skripte, aber auch Fallbücher. Hinzu kommt ein erheblicher Einschnitt in die Flexibilität sowie Individualität der Studentinnen und Studenten: Mal eben die Hausarbeit von zuhause, aus dem Praktikum oder während eines Auslandsaufenthaltes schreiben, fällt damit gänzlich weg. Aber auch die Vor- und Nachbereitung mittels der online zur Verfügung gestellten Literatur wird unmöglich gemacht.

“In Zeiten der Digitalisierung und des insbesondere seit der Pandemie aufstrebenden Modells von Home-Office will die Universität lieber einen Schritt in die Vergangenheit, als in die Zukunft wagen. […] Ruht sich die Universität nun auf dem äußerst positiv ausgefallenen Ergebnis des CHE-Rankings⁴ aus?”, heißt es in einer Erklärung der Fachschaft.

Der Fachschaftsrat Jura der Universität Trier hat deswegen eine Petition (klick) gegen die geplante Abschaffung der Fernzugänge von beck-online und juris ins Leben gerufen. Die Petition hat derzeit (Stand: 22. Oktober 2023) 688 Unterschriften gesammelt.

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