Aufklärung über „Quatschjura“: Anwalt Chan-jo Jun gewinnt Facts Heroes Award 2022

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Der Würzburger IT- und Medienrechtsanwalt Chan-jo Jun hat den Facts Heroes Award 2022 der Initiative “Der goldene Aluhut” gewonnen. Der Preis würdigt seine “anwaltliche Zivilcourage und seine stete Aufklärung über Quatschjura”.

Der goldene Aluhut ist eine 2014 von Guilia Silberberger gegründete gemeinnützige Organisation, die im Internet über Verschwörungstheorien und Fake News aufklärt. Gleichzeitig berät das Team Angehörige von Verschwörungstheoretiker:innen und bietet Workshops gegen Fake News an Schulen und Universitäten an. Jedes Jahr verleiht der Goldene Aluhut in Berlin den gleichnamigen Negativpreis. Dieser ging 2022 an Sara Wagenknecht, Astro Toni und Servus TV. 

Aufklärungsinitiativen sichtbar machen

Mit dem Facts Heroes Award will der goldene Aluhut umgekehrt Aufklärungsinitiativen sichtbar machen und gesellschaftliches Engagement gegen Verschwörungstheorien und Fake News belohnen. Der Gewinner des Facts Heroes Award 2022 in der Kategorie “Gesellschaft & Politik” ist der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun. Er setzte sich unter anderem gegen die bekannten Projekte „Sonnenstaatland“, „HoGeSatzbau“ und “Captain Futura“ durch. Rechtsanwalt Jun erhielt bei der Abstimmung rund 40 Prozent der Stimmen. Der goldene Aluhut lobt dabei ausdrücklich seine “anwaltliche Zivilcourage und seine stete Aufklärung über Quatschjura”.

Der 48-Jährige Jurist, der sich auf das IT- und Medienrecht spezialisiert hat, betreibt mehrere Social-Media-Kanäle, auf denen er Jura für Laien verständlich erklärt. Auf Twitter hat der Anwalt fast 80.000 Follower, seinen Youtube-Account haben rund 30.000 Menschen abonniert. In der Kanalbeschreibung heißt es: „Jura ist die Lösung. Nicht für alle, aber für viele Probleme. Wir erklären rechtliche Hintergründe: sachlich aber spannend, bewertend aber nicht abwertend, mit Respekt für Menschen aber nicht für Unsinn.“ Die vermeintlich juristischen Lösungen der Verschwörungstheoretiker:innen und Querdenker:innen bezeichnet Jun gerne als „Quatschjura“. Sachlich und unaufgeregt erklärt er, wieso die rechtlichen Theorien aus der Reichsbürger-Szene nicht haltbar sind und wie Corvidioten und Impfgegner:innen versuchen, mit Schwurbel-Jura ihre Mitmenschen einzuschüchtern.

Tosender Applaus in Berlin

Bei der Verleihung des Facts Heroes Awards in Berlin erhielt Jun mit seiner Rede über Hass im Netz tosenden Applaus. Als Beispiel führte er unter anderem den Fall der österreichischen Ärztin Kellermeyr an, die von Impfgegnern:innen und Coronaleugner:innen solange auf Twitter bedroht wurde, bis sie ihre Praxis schloss und im Juli 2022 Suizid beging.

Jun hat Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg studiert und war mehrere Jahre für die Unternehmensberatung McKinsey tätig. 2011 gründete er seine eigene Kanzlei “Jun Rechtsanwälte” in Würzburg und spezialisierte sich auf das IT- und Medienrecht. 2017 ging er im Fall des Syrers Anas Modamani, der unter anderem für ein Selfie mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel bekannt wurde, gerichtlich gegen Facebook-CEO Mark Zuckerberg vor. Jun brachte damit erstmals Facebook vor ein deutsches Gericht. Der Würzburger Jurist tritt regelmäßig in Talkshows zum Thema Hass im Netz auf. Mit inhaltlicher Unterstützung der Würzburger Migrationsrechtlerin Mara Ortler sowie mehrerer Refugee Law Clinics baute seine Kanzlei in diesem Jahr den sog. „junBot“, der erste rechtliche Hilfestellungen für nach Deutschland geflüchtete Ukrainer:innen geben soll.

Wir gratulieren Rechtsanwalt Jun ganz herzlich zum verdienten Facts Heroes Award 2022.

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