Demo-Portal für E-Examen in Nordrhein-Westfalen gestartet

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Ab 2024 haben Jurastudierenden sowie Referendar:innen in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, ihr Staatsexamen am Computer („E-Examen“) zu schreiben. Mit dem Schreibeditor können sich die Betroffenen bereits jetzt in einem Demo-Portal der Justiz vertraut machen.

Im Januar 2024 ist es soweit: Angehende Jurist:innen in NRW können frei entscheiden, ob sie ihre Aufsichtsarbeiten in der staatlichen Pflichtfachprüfung bzw. zweiten juristischen Staatsprüfung per Hand oder in elektronischer Form anfertigen wollen. Damit ist es endlich auch in NRW möglich, das Staatsexamen digital, also in Form sogenannter E-Klausuren abzulegen.

Doch viele Betroffene sind unsicher, was technisch und tatsächlich im neuen Jahr auf sie zukommt. Deswegen hat die Justiz in NRW jetzt ein Demo-Portal für das E-Examen gestartet. Mit der technischen Umsetzung hat das Ministerium der Justiz die IQuL GmbH aus Bergisch Gladbach betraut. Das Unternehmen wird neben der benötigten technischen Infrastruktur auch den Support vor, während und nach der Prüfung gewährleisten.

In einer entsprechenden Pressemitteilung des Justizministeriums heißt es dazu von Seiten des Ministers der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Benjamin Limbach (Bündnis 90/Die Grünen): “Es freut mich, dass sich die Prüflinge schon fünf Monate vor dem Beginn der E-Klausur mit der Bearbeitungsoberfläche vertraut machen können. Das gibt Sicherheit für die Prüfungssituation. Urteile und Schriftsätze werden längst elektronisch verfasst. Es ist gut, dass jetzt auch die juristischen Aufsichtsarbeiten mit der Zeit gehen.”

Auf das Notwendige abgespeckt

Die Aufsichtsarbeiten werden auf 16-Zoll Lenovo-Laptops geschrieben. Eine externe Tastatur („Cherry KC 1000“) und eine externe Maus („Cherry MC 1000“) werden den Teilnehmenden auf Wunsch zur Verfügung gestellt. Für die Bearbeitung des Gutachtens an sich wird es einen speziellen Texteditor geben. Mit diesem kann man sich bereits jetzt im Chrome-Browser unter e-klausur-test.nrw.de vertraut machen. Die für die Demo-Version notwendige Kennziffer erhält man unter idvergabe.q-examiner.nrw.

Der Texteditor ist dabei auf die nötigsten Funktionen beschränkt. So gibt es beispielsweise keine Einstellungen zur Schriftgröße, sondern lediglich Überschriften und “normalen” Text. Zwischenüberschriften im Gutachten können allerdings fett gedruckt und somit hervorgehoben werden. Außerdem können Textteile orange (keine anderen Farben) markiert werden. Eine Formatierung als Blocksatz sowie Einrückungen sind möglich. Insgesamt ist das Tool sehr übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen.

Das Kuriose: Die Aufgabentexte werden bis auf Weiteres in Papierform ausgehändigt. Für Textmarker-Fans ist das aber vielleicht sogar begrüßenswert.

Screenshot des Texteditors

In Nordrhein-Westfalen werden rund ein Viertel aller juristischen Staatsexamina in Deutschland insgesamt abgelegt. Im ersten und zweiten Staatsexamen werden pro Jahr insgesamt rund 40.000 Klausuren geschrieben.


Ankündigung: http://www.justiz.nrw.de/

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