Weiterer Protest gegen baden-württembergisches Landesjustizprüfungsamt

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Heidelberg | Die Kritik gegen die Pläne des baden-württembergischen Landesjustizprüfungsamts (LJPA), die schriftlichen Prüfungen für das Erste Staatsexamen nicht mehr wie bisher in Heidelberg, sondern in der Kleinstadt Hockenheim abzuhalten, reißt nicht ab. In der am 27. Juni 2023 erschienenen Online-Ausgabe der Studentischen Zeitschrift für Rechtswissenschaft Heidelberg (StudZR) üben die Chefredaktionsmitglieder deutliche Kritik an den Planungen des LJPA.

Die Verlegung der wohl wichtigsten Prüfung im Leben von Jurist:innen weg aus der Studentenstadt Heidelberg in einen nur schlecht erreichbaren Ort „zeigt vor allem eine in jeder Hinsicht verquere Prioritätensetzung, bei der verwaltungsinternen Zweckmäßigkeitserwägungen konsequent Vorrang vor den Belangen der Examenskandidat:innen eingeräumt wird“, so die Chefredaktion der ältesten deutschen studentischen Rechtszeitschrift, die seit 2004 von angehenden Juristinnen und Juristen an der Universität Heidelberg in Eigenverantwortung herausgegeben wird.

Verlegung des Examens ist nicht der einzige Kritikpunkt

Weiter kritisieren sie: „Unverständlich ist, wie eine Behörde, die wiederholt an der ihr obliegenden Aufgabe, Prüfungen zu organisieren, scheitert, dennoch so voller Energie sein kann, wenn es darum geht, den Examenskandidat:innen Stein um Stein in den Weg zu legen.“ Sie erinnern dabei auch an die Pannenserie bei der Organisation schriftlicher Prüfungen, die 2021 bereits zur Wiederholung einer Klausur und heftiger Kritik am LJPA geführt hatte.

Das LJPA entpuppe sich „geradezu als Meisterin der hintersinnigen Komik. Zugegeben, meistens gehen die Späße des LJPA auf Kosten der Examenskandidat:innen“, kritisieren die Chefredakteure in ihrem Editorial das Missmanagement bei der Prüfungsorganisation und die ebenfalls in diesem Jahr vom LJPA angekündigte Streichung der Ruhetage zwischen den einzelnen Prüfungen. Insgesamt habe es den Anschein, dass das LJPA die ohnehin schon stressigen Prüfungsbedingungen weiter verschlimmere: „Auf weitere lustige Ideen des LJPA können Baden-Württemberger Studierende getrost verzichten“, schließen die Studierenden.

Studentische Rechtszeitschrift ermöglicht Nachwuchswissenschaftlern wissenschaftlichen Diskurs

Die StudZR schafft als älteste deutsche studentische Rechtszeitschrift eine Publikationsplattform für Studierende mit überdurchschnittlichen Studienleistungen und ermöglicht es ihnen, in den wissenschaftlichen Diskurs einzusteigen. Ausdruck findet dieses Konzept v.a. in der halbjährlich erscheinenden StudZR-WissOn („Wissenschaft Online“), in der überwiegend auf Studienarbeiten basierende Aufsätze publiziert werden. Daneben enthält die Printausgabe, die im renommierten Fachverlag C.F. Müller erscheinende StudZR-Ausbildung, studentische Falllösungen und didaktische Beiträge von Professoren. Die StudZR wird von einem unabhängigen, gemeinnützigen Verein herausgegeben und ist nicht Teil der Universität. Weitere Informationen finden sich unter www.studzr.de


Quelle: Barth/Elmentaler/Bierlein, Lustige Ideen aus dem Landesjustizprüfungsamt, Editorial, StudZR-WissOn 2023, S. 1 f., abrufbar unter: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/studzrwo/issue/view/6582/1139

Bei diesem Text handelt es sich um die Pressemitteilung der Studentische Zeitschrift für Rechtswissenschaft Heidelberg (StudZR), die mit Einverständnis der Chefredaktion im Volltext auf www.jurios.de veröffentlicht wurde.

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